Auseinandersetzung

Fritsch will Gropyus-Streit in die USA tragen – „unseriös und unbegründet“

Florian Fritsch und Markus Fuhrmann, CEO von Gropyus. © F. Fritsch / Gropyus (Montage Trending Topics)
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Es war ein skurriler Verhandlungstag vergangene Woche, der sich da zwischen dem strittigen Investor Florian Fritsch und Gropyus-Mitgründer und CEO Markus Fuhrmann und seinem Bruder Alexander Fuhrmann stattgefunden hat. Die Fuyomo GmbH (größter Shareholder 23,34 % an der Gropyus AG) hatte gegen gegen Fritsch persönlich und dessen Fritsch AG geklagt; es geht um Anteile an dem österreichischen PropTech im Wert von dutzenden Millionen Euro.

Nachdem die Fuhrmanns und die anderen Gründer von Gropyus, das bisher satte 300 Mio. Euro an Kapital aufgenommen hat, Fritsch wegen Täuschung klagten und eine Rückabwicklung seiner Beteiligung am Unternehmen fordern, konterte Fritsch in Wien mit der Drohung einer Gegenklage. Das Rechtsschreiben dazu versuchte er den Fuhrmanns am Handelsgericht Wien persönlich zu überreichen – die Kuverts landeten da aber nach einer lauten Szene aber am Boden (mehr dazu hier).

Eingelangt sind die Schreiben bei Fritschs Gegnern aber jedenfalls. „Im Rahmen dieser Auseinandersetzung hat Florian Fritsch am 10.10.2024 an mehrere Beteiligte, darunter auch an die Gropyus AG, ein Schreiben zur möglichen Einleitung eines Verfahrens in den USA übermittelt. Die Gropyus AG wird dieses Schreiben mit ihren Rechtsvertretern zeitnah prüfen und auf geeignete Weise reagieren. Nach erster Einschätzung ist das Anwaltsschreiben unseriös und unbegründet“, heißt es seitens einer Sprecherin von Gropyus.

Fritsch will mehr als eine Milliarde Dollar Schadenersatz

Und weiter: „Es beruht auf falschen und verzerrten Behauptungen, die jeder tatsächlichen oder rechtlichen Grundlage entbehren. Gleichzeitig möchten wir betonen, dass Gropyus als Unternehmen nicht aktiv am Verfahren vor dem Handelsgericht beteiligt ist. Diese Auseinandersetzung hat daher keine Auswirkungen auf das Daily Business von Gropyus, seine Finanz- und Ertragskraft oder seine strategische Ausrichtung.“

Fritsch dürfte versuchen, die Bande über die USA zu spielen und auf dem Weg an interne Daten von Gropyus heranzukommen. Ob es letztendlich zu einer kostenintensiven Klage in den USA kommen wird, oder ob es sich um eine Befreiungsschlag des in die Enge geratenen Fritsch, bei dem es mehrere Hausdurchsuchungen und Kontosperrungen gab, handelt, bleibt abzuwarten.

In dem Schreiben an Fuhrmann und Co. heißt es unter anderem, man wolle Zugang zu elektronischen Daten in bzw. auf Mails, Textdateien, Messaging-Diensten, iPads, Notebooks, CDs, DVDs, (sic!) Smartphones, Social-Media-Seiten usw. Insgesamt fordert Fritsch von der Fuyomo GmbH sowie den weiteren Unternehmen Panebo Holding AG, MISAMO AG, Misamo GmbH und der Gropyus AG selbst einen Schadenersatz von „mindestens einer Milliarde Dollar“. Er sieht sich in seiner Reputation und Geschäftsfähigkeit schwer geschädigt, Gropyus hätte hätte eine signifikante Rolle dabei gespielt, eine Kampagne gegen Fritsch zu fahren.

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