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Fronius: Oberösterreichische Solar-Firma baut nochmal 650 Arbeitslätze ab

Produktionslinien für die Wechselrichter von Fronius in Sattledt. © Fronius
Produktionslinien für die Wechselrichter von Fronius in Sattledt. © Fronius
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Die Solarkrise ist noch nicht überstanden – im Gegenteil, sie verschlimmert sich. Zumindest bei Fronius, dem oberösterreichischen Familienunternehmen aus Pettenbach, das PV-Anlagen und Ladestationen zu seinen Geschäftsfeldern zählt. Denn bei Fronius, gegründet 1945, gibt es nun bereits zum zweiten Mal dieses Jahr Massenkündigungen. Betroffen sind weitere 650 Arbeitsplätze. Bereits Anfang Juni schockte das Unternehmen, als 350 Mitarbeiter:innen gekündigt werden musste.

An österreichischen Standorten werden 450 Mitarbeiter:innen gekündigt, im Ausland weitere 200 Arbeitsplätze in Tschechien und Deutschland gestrichen. Insgesamt wurde die Belegschaft dieses Jahr von 8.000 auf 7.000 Personen reduziert – ein klares Zeichen dafür, dass Fronius im PV-Hype zu schnell gewachsen ist. „Es tut mir sehr leid, dass wir uns aus Kostengründen von wertvollen und verdienten Teammitgliedern trennen müssen. Es ist aber leider notwendig und unausweichlich geworden“, so Vorstandsvorsitzende Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß. Zwar konnte Fronius Marktanteile dazugewinnen, allerdings sei der  „Wir sehen, dass wir Marktanteile in Österreich und Deutschland dazu gewinnen, allerdings sei der Gesamtmarkt in Deutschland um 43 und in Österreich um 25 Prozent zurückgegangen. Als Anbieter von Wechselrichtern versteht man sich weiter als europäische Alternative zu chinesischen Herstellern.

Zuletzt wurde auch in der Firmenleitung umgebaut. So wurde Harald Scherleitner zum neuen Leiter des Bereichs „Solar-Energy“, sein Vorgänger Martin Hackl ist wurde mit Lobbying-Arbeit betraut. Ende 2023 wurde auch eine Teilzeit-Regelung für mehr als 1.000 Mitarbeiter:innen eingeführt, diese wird nun nach dem Stellenabbau beendet.

Fronius-Standort in Sattledt. © Fronius
Fronius-Standort in Sattledt. © Fronius

Solar-Sektor wird vom Bullwhip-Effekt gepeitscht

Unternehmen, die PV-Anlagen und Co anbieten, werden 2024 vom so genannten Bullwhip-Effekt hart getroffen. Zuerst gab es im Zuge des Ukrainekriegs und der daraus resultierenden Energiekrise einen starken Anstieg bei der Nachfrage nach Solar-Technologie, der auch bei Fronius das Geschäft brummen ließ. So sehr, dass das oberösterreichische Unternehmen Fronius in den Boom-Jahren 2022 und 2023 rund 2.000 neue Mitarbeiter:innen angestellt hatte. Dann aber trafen sinkende Nachfrage, Lieferkettenprobleme und starker Preisdruck durch chinesische Anbieter auf die übervollen Lager, die wegen zu hoher Bestellungen in einer Boom-Zeit entstanden.

Neben Fronius geriet im Juni auch das niederösterreichische Unternehmen Suntastic Solar in Schwierigkeiten und rutschte in die Pleite. Daneben drängen immer mehr Solar-Startups auf den österreichischen Markt. Neben Playern wie neoom aus Oberösterreich, der Verbund-Tochter HalloSonne oder Otovo aus Norwegen startete zuletzt etwa auch das niederländische Startup Soly in Österreich. Möglich auch, das große deutsche Anbieter wie 1Komma5° oder Enpal ebenfalls die Fühler nach Österreich ausstrecken.

Fronius: Oberösterreichischer PV-Hersteller entlässt 350 Mitarbeiter:innen

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