Krise

FTX-Fiasko: Bitpanda und Co. versichern Usern, dass Krypto-Assets wirklich da sind

Bitpanda-HQ in Wien. © Trending Topics
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Das FTX-Fiasko geht mittlerweile so weit, dass US-Finanzbehörden mittlerweile ermitteln, ob und wie Sam Bankman-Frieds (SBF) Krypto-Börse die Einlagen der Kund:innen (also Krypto-Assets) missbräuchlich verwaltet hat. Mittlerweile ist auch bekannt geworden, dass es ein riesiges Finanzloch gibt. SBF  soll laut Bloomberg am Mittwoch Investor:innen mitgeteilt haben, dass das Unternehmen ohne eine gewaltige Finanzspritze Insolvenz anmelden müsste. In der Telefonkonferenz berichtete SBF offenbar, dass die Kryptobörse einem Fehlbetrag von bis zu acht Milliarden Dollar gegenübersteht. Binance hat mittlerweile davon abgesehen, FTX zu übernehmen (Trending Topics berichtete).

FTX hat bereits Auszahlungen an Kund:innen gestoppt – manche berichten auf Social Media, dass sie auf ihre gesamten Krypto-Assets nicht mehr zugreifen können. Nun beeilen sich eine ganze Reihe von anderen Krypto-Unternehmen, sich von dem Fall zu distanzieren. Bitpanda aus Wien zum Beispiel hat in einem Tweet erklärt, dass die Krypto-Assets der Nutzer:innen in „Cold Storage“ – also offline – gespeichert würden, bis diese wieder von den Nutzer:innen bewegt werden. Man sei eine der sichersten und am strengsten regulierten Investment-Plattformen in Europa.

„Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass eine Reihe von großen Börsen im Moment die Abhebungen pausieren. Wir werden immer für Ein- und Auszahlungen geöffnet bleiben und unsere Kundengelder sind 1:1 abgesichert. Wir verwenden keine Kundengelder für Handelszwecke“, so Joshua Barraclough, CEO von Bitpanda Pro, in einem Statement.

Binance lässt FTX fallen – Krypto-Markt bricht weiter in sich zusammen

„Proof of Reserves“ soll Industrie-Standard werden

Viele weitere Krypto-Börsen beeilen sich ebenfalls zu beweisen, dass die Einlagen der Nutzer:innen wirklich da sind und nicht etwa an andere verliehen werden. Die Exchanges Binance, OKX, Crypto.com und KuCoin haben angekündigt, so genanntes „Proof of Reserves“ innerhalb des nächsten Monats einzuführen. Damit sollen Dritte jederzeit Einblick haben können, ob die Krypto-Assets der User wirklich in Wallets liegen. Weitere Krypto-Börsen wie Kraken, Bitmex oder Gate.io verwenden bereits solche System unterschiedlicher Art. Binance und FTX haben (noch) keine solcher Lösungen.

Das Darstellen der Funds einer Krypto-Exchange ist nicht trivial, weil es auch gilt, die Privatsphäre der Nutzer:innen zu schützen – nicht jeder soll einfach nachsehen können, wie viele Bitcoins denn User XY hat. Deswegen gibt es Verfahren, bei denen ein externes Prüfunternehmen alle Kundenguthaben einer Exchange erfasst und in einen kryptografischen Merkle Tree packt. Dadurch werden die Daten anonymisiert, aber Externe können dann die Gesamtsalden der Kunden mit dem Gesamtvermögen der Börse zu vergleichen. Der CEO von Gate.io, Lin Han, hat im Zuge des FTX-Debakels angekündigt, die hauseigene „Proof of Reserves“-Lösung als Open Source für die Branche bereitzustellen.

FTX: Kryptobörse droht ohne Milliardenfinanzspritze die Pleite

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