FTX-Gründer Sam Bankman-Fried auf den Bahamas festgenommen
Nein, er ist nicht mit dem Flugzeug nach Argentinien geflogen und jettet auch nicht von Konferenz zu Konferenz, um sich öffentlich reinzuwaschen. Sam Bankman-Fried, Gründer und ehemaliger CEO der skandalösen Krypto-Börse FTX, ist in der Nacht auf Dienstag auf den Bahamas, wo der Hauptsitz des insolventen Unternehmens liegt, verhaftet worden. Der 30-jährige uS-Amerikaner ist der lokalen Polizei zufolge in einer Wohnanlage außerhalb der Hauptstadt Nassau festgenommen worden.
Gefordert hatten das die USA, die Bahamas kommen dem Wunsch der US-Behörden nach. „Heute Abend haben die bahamaischen Behörden Samuel Bankman-Fried auf Antrag der US-Regierung festgenommen, basierend auf einer versiegelten Anklageschrift, die von der US-Staatsanwaltschaft für den südlichen Bezirk von New York eingereicht wurde“, es es seitens dem US-Staatsanwalt. Zu Last gelegt werden dem FTX-Gründer wohl Vergehen gegen Finanzvorschriften, Genaues wird man aber erst in der Anklageschrift erfahren. Als wahrscheinlich gilt, dass die USA die Auslieferung von SBF fordern.
FTX-Gründer SBF gesteht Management-Fehler, aber nicht Betrug ein
Immobilien um 256 Mio. Dollar auf den Bahamas
Bankman-Fried hat zuletzt in Interviews und durch (virtuelle) Auftritte auf einer Konferenz der New York Times versucht, sich zwar als fahrlässiger Manager darzustellen, aber nicht als Betrüger. „Ich habe nie versucht, zu betrügen, etwas Schlechtes zu tun. Aber ja, ich habe eindeutig eine ganze Menge vermasselt. Und auf die eine oder andere Weise werde ich dafür bezahlen müssen“, sagte er in einem Interview gegenüber dem Handelsblatt. Wie berichtet ermitteln US-Behörden auch dazu, ob SBF etwas mit dem Zusammenbrauch von Terra/LUNA im Mai 2022 zu tun hatte.
Bei FTX wurde in den letzten Wochen klar, dass etwa 7 Milliarden Dollar an Geldern der Kund:innen fehlen könnten. Ermittelt wird unter anderem, wie und ob Kundengelder von FTX einfach an die Schwesterfirma Alameda Research, ein Hedgefonds von SBF, verschoben wurden, um dessen eigenen Hochrisikogeschäfte zu kompensieren. Ebenfalls ist mittlerweile klar geworden, dass FTX auf den Bahamas, offensichtlich mit Geldern der Kund:innen, 35 Immobilien im Wert von satten 256,3 Millionen Dollar gekauft hat.