FTX: Rückzahlung von 400 Millionen Dollar durch Hedgefonds Modulo
Gute Nachrichten für die insolvente Kryptbörse FTX sind dieser Tage rar. Vor Kurzem hat sich herausgestellt, wie groß das Finanzloch ist, das die Exchange hinterlassen hat. Demnach sollen Werte von etwa 8,7 Milliarden Dollar fehlen (wir berichteten). Nun hat FTX zumindest einen Bruchteil davon wettgemacht. Die Börse erhält laut Reuters vom Hedgefonds Modulo Capital mehr als 400 Millionen Dollar zurück.
Modulo zahlt Großteil der Assets an FTX zurück
Das auf den Bahamas ansässige Unternehmen Modulo hat sich bereit erklärt, 404 Millionen Dollar in bar zu zahlen. Außerdem will die Firma ihren Anspruch auf weitere 56 Millionen Dollar an Vermögenswerten der Kryptobörse fallenlassen, wie aus einer Einreichung beim US-Konkursgericht in Delaware am Mittwoch hervorgeht. Das entspreche einer rund 97-prozentigen Rückzahlung aller Vermögenswerte, die im Jahr 2022 von FTX an Modulo gingen.
FTX und Alameda verzichteten im Rahmen des Vergleichs auf ihre Ansprüche auf jegliche Eigentumsrechte an Modulo. Die Kryptobörse erklärte sich außerdem bereit, keine weiteren Maßnahmen gegen Modulo oder seine Geschäftsführer Xiaoyun Zhang und Duncan Rheingans-Yoo im Zusammenhang mit den Zahlungen von 2022 zu ergreifen. Gründer Sam Bankman-Fried wurde beschuldigt, Milliarden von Dollar an Kundengeldern gestohlen zu haben, um Verluste bei seinem Brokerhaus Alameda Research zu decken.
Geld soll zur Entschädigung von Kund:innen dienen
Alameda hatte ab Mai 2022 – als FTX bereits auf den Konkurs zusteuerte – in mehreren Überweisungen insgesamt 475 Millionen Dollar an Modulo für eine Unternehmens-Beteiligung und einen von Modulo verwalteten Investmentfonds übertragen. Die Börse hatte im November Konkursschutz beantragt. Mit der Rückgewinnung der Vermögenswerte sollen zunächst FTX-Kund:innen entschädigt werden. Die bankrotte Kryptobörse hat bereits mehr als fünf Milliarden Dollar zurückerhalten.
Selbstverständlich handelt es sich bei der Rückzahlung nur um einen winzigen Teil der fehlenden Assets. Sam Bankman-Fried wurde in den USA bereits wegen jahrelangem geplanten, Milliarden-schweren Betrugs angeklagt, ihm drohen bis zu 110 Jahre Haft. Nach seiner Ex-Freundin Caroline Ellison und Mitgründer Gary Wang hat sich kürzlich auch der ehemalige FTX-Chefentwickler Nishad Singh dazu bereit erklärt, als Kronzeuge gegen Bankman-Fried auszusagen. Der Exchange-Gründer sitzt derzeit mit elektronischer Fußfessel im Haus seiner Eltern, nachdem er auf Kaution in Millionenhöhe freigekommen ist.