FTX: Es fehlen Assets im Wert von 8,7 Milliarden Dollar
In Folge immer neuer Veröffentlichungen rund um die kollabierte Krypto-Börse FTX zeichnet sich immer deutlicher das massive Finanzloch ab, das in der Firma auf den Bahamas entstanden ist. So ergibt eine Listung der Assets, die bei FTX noch verfügbar sind, dass nach aktuellem Stand der Dinge Werte von etwa 8,7 Milliarden Dollar fehlen. Insgesamt müsste FTX 11,2 Milliarden Dollar an Einlagen der Kund:innen in Form von Cash, Stablecoins, BTC, ETH und Co haben – aber es sind derzeit nur insgesamt 2,16 Milliarden Dollar.
Beispielhaft kann man etwa die BTC-Bestände von FTX heranziehen. Eigentlich müsste die Krypto-Börse Bitcon imm Wert von etwa 1,6 Milliarden Dollar halten, allerdings sind derzeit nur eine Million Dollar an BTC da. Ähnlich bei Ether, hier sind nur Bestände im Wert von 9 Millionen Dollar da, obwohl 922 Mio. Dollar da sein müssten. Wohin die Assets verschwunden sind, das ist immer noch Gegenstand der Aufklärung. Bekannt ist, dass FTX Kundengelder an die Schwesterfirma Alameda Research verborgt hat, und die dürfte viel von den Assets in hochriskanten Trades verzockt haben. Auch ist bekannt, dass FTX-Manager:innen rund um Ex-CEO Sam Bankman-Fried in Saus und Braus auf den Bahamas lebten und feierten.
Großteils „Shitcoins“
Insgesamt zeigt sich, dass das Gros der rund 2,2 Milliarden Dollar an Assets, die noch greifbar sind, auch nur von weitklassiger Natur sind. Denn fast 1,5 Milliarden Dollar liegen in den Token FTT, MAPS, SRM FIDA und MEDIA vor – also Tokens, die so mancher wohl als wertlose „Shitcoins“ bezeichnen würde. Nur knapp 700 Milliarden Dollar sind in Form von härteren Assets wie Cash, Stablecoins, BTC, ETH, XRP, BNB, MATIC und TRX vorhanden – also ebenfalls Kryptowährungen, die teilweise starker Volatilität unterliegen.
Bankman-Fried wurde in den USA bereits wegen jahrelangem geplanten, Milliarden-schweren Betrugs angeklagt, ihm drohen bis zu 110 Jahre Haft. Nach seiner Ex-Freunding Caroline Ellison und Mitgründer Gary Wang hat sich kürzlich auch der ehemalige FTX-Chefentwickler Nishad Singh dazu bereit erklärt, als Kronzeuge gegen SBF auszusagen. SBF sitzt derzeit mit elektronischer Fußfessel im Haus seiner Eltern, nachdem er auf Kaution in Millionenhöhe freigekommen ist.