FTX verklagt Binance und dessen Gründer auf 1,76 Milliarden Dollar
FTX hat eine Klage gegen die Kryptobörse Binance und deren Gründer Changpeng Zhao eingereicht. Laut einem Gerichtsdokument vom Sonntag fordert FTX die Rückzahlung von 1,76 Milliarden Dollar, die im Rahmen einer betrügerischen Transaktion an Binance überwiesen worden sein sollen. FTX ist nach dem Kollaps von 2022 in Insolvenz.
Die Insolvenzverwalter von FTX haben bereits mehrere Klagen gegen verschiedene Unternehmen und Personen eingereicht, um Gelder zur Rückzahlung von Gläubigern zurückzufordern. Die neue Klage besagt, dass Binance im November 2019 zunächst eine 20-prozentige Beteiligung an FTX.com erwarb und Führungskräfte von Binance 2020 weitere 18,4 Prozent an einer Holdinggesellschaft von Sam Bankman-Frieds US-Krypto-Unternehmen kauften.
Betrügerische Transaktion trotz Insolvenz von Alameda
2021 verhandelten beide Parteien einen Deal, bei dem FTX die von Binance und seinen Führungskräften erworbenen Anteile für 1,76 Milliarden Dollar in FTT, BNB und BUSD zurückkaufte. Laut Klageschrift wurde diese Transaktion betrügerisch durchgeführt, da FTXs Schwesterfirma Alameda zu diesem Zeitpunkt bereits insolvent war und die Transaktion nicht finanzieren konnte.
Die Klage zitiert die Aussage der ehemaligen Alameda-Chefin Caroline Ellison, wonach Alameda eine Milliarde Dollar des Kapitals von FTX-Einlegern für den Rückkauf verwendete. Aufgrund dieses Betrugs sei auch FTX zum Zeitpunkt des Aktienrückkaufs insolvent gewesen, so die Klageschrift weiter.
Vorwurf der Marktmanipulation gegen Binance-Gründer Zhao
Zudem wirft die FTX-Insolvenzmasse Binance-Gründer Zhao vor, eine Reihe „falscher, irreführender und betrügerischer“ Tweets abgesetzt zu haben, um die Konkurrenz-Börse auf Kosten von FTX-Kunden und -Gläubigern zu Fall zu bringen. Zhaos Tweets hätten eine vorhersehbare Lawine von Abhebungen bei FTX ausgelöst – den sprichwörtlichen Run auf die Bank, von dem Zhao wusste, dass er zum Zusammenbruch von FTX führen würde.
Die FTX-Insolvenzverwalter haben in letzter Zeit über 20 Klagen gegen ehemalige Führungskräfte, Investoren und andere Unternehmen eingereicht, um Milliarden von Dollar zurückzufordern, die durch den Zusammenbruch verloren gingen.