Führende Exchange Binance wird Handel mit XRP in den USA aussetzen
Die Erschütterung der Krypto-Industrie geht weiter. Nun hat die weltgrößte Krypto-Börse Binance angekündigt, den Handel mit XRP in den USA auszusetzen. Die Entscheidung kommt mehr als eine Woche, nachdem die Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen das kalifornische Unternehmen Ripple bekannt geworden ist. Ripple wird vorgeworfen, XRP-Token seien eigentlich digitale Wertpapiere des Unternehmens, und der Verkauf hätte der SEC bereits vor vielen Jahren gemeldet werden müssen. Es geht bei dem Rechtstreit um 1,3 Milliarden Dollar.
XRP gewinnt wieder leicht
Nachdem große Krypto-Händler und -Exchanges wie Coinbase, Bitstamp, OKCoin oder Bittrex den Handel mit XRP ausgesetzt haben, folgt nun also Binance.US. Das ist der Exchange, den die asiatische Firma extra für den US-Markt eingerichtet hat und dort in 42 Bundesstaaten anbietet. Am 13. Jänner wird dort der Handel mit XRP eingestellt, man wird auch keine Einzahlungen von XRP in den eigenen Börsen-Account mehr machen können. Die Möglichkeit, XRP auszuzahlen, bleibt aber erhalten.
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Binance folgt damit einem mittlerweile gängigen Schema. In oder Reaktion auf die SEC-Klage gegen Ripple haben sich die meisten Börsen und Händler dafür entschieden, XRP nur für das Geschäft mit US-Kunden zu bannen. Deswegen läuft der Handel mit den umstrittenen Token munter weiter. Am Donnerstag morgen liegt der XRP-Kurs sogar wieder im Plus – offenbar nutzen viele Trader die Möglichkeit, die Token vergleichsweise günstig zukaufen zu können. Die meist genutzte Exchange für den Handel mit XRP ist aktuell immer noch Binance.
Außerhalb der USA kaum Konsequenzen
Wichtig zu verstehen ist, dass XRP zwar von einer US-Firma in die Welt gesetzt wurde, aber weltweit verfügbar ist. „Ripple wird weiterhin alle Produkte und Kunden in den USA und weltweit betreiben und unterstützen. Die Mehrheit unserer Kunden befindet sich nicht in den USA und das gesamte XRP-Volumen wird größtenteils außerhalb der USA gehandelt“, heißt es seitens Ripple. „Es gibt klare Regeln für die Verwendung von XRP etwa in Großbritannien, Japan, der Schweiz und Singapur.“ Dort gelte das Krypto-Asset nicht als Wertpapier.
Bei Bitpanda, dem führenden Krypto-Händler in Europa, wird XRP bis auf weiteres wie gewohnt handelbar sein. „XRP ist derzeit nicht als Wertpapier im Sinne der europäischen Gesetzgebung definiert und liegt daher innerhalb des bestehenden regulatorischen Rahmens“, heißt es seitens der Wiener Firma.
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Die Angelegenheit bleibt weiter spannend. mittlerweile steht auch die Frage im Raum, ob es nach Ripple auch andere Organisationen, die Krypto-Assets anbieten, treffen könnte. Der Stablecoin Tether (USDT) und insbesondere Stellar (XLM) sind in einschlägigen Foren zum Gegenstand der Diskussion geworden. Stellar wurde von Jed McCaleb gegründet, der seinerzeit eigentlich Ripple gründete und noch heute wegen seiner großen XRP-Bestände als Multimilliardär gilt. XLM ist XRP auch nicht unähnlich.