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Führende Krypto-Exchanges rudern beim hochriskanten Margin-Trading zurück

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Es sind Wetten, bei denen man sehr viel Geld gewinnen, aber auch verlieren kann. So genanntes Margin-Trading ermöglicht nicht nur an regulären Börsen, sondern auch an großen Krypto-Exchanges das Traden mit Fremdkapital. Grundlegend geht es dabei darum, sich Krypto-Assets von Brokern bzw. Exchanges zu borgen (oder im DeFi-Bereich von anderen Usern), um mehr Kapital auf steigende oder sinkende Kurse von Krypto-Assets wetten zu können. Während bei regulären Börsen der Hebel oft im Verhältnis von 2:1 liegt, können sich Trader an Krypto-Börsen manchmal gar das 100-fache des eigen eingesetzten Kapitals leihen.

Dieses Geschäft ist wegen dem hohen Risiko vor allem für unerfahrenere Trader in die Kritik gekommen. Nun reagieren die Betreiber von krypto-Exchanges nach und nach und bauen ihre Angebote beim Margin-Trading stufenweise zurück. So hat am Sonntag Sam Bankman-Fried, Gründer und CEO von FTX.com, angekündigt, dass Margin-Trading auf das 20-fache des eingesetzten Kapitals limitiert werde – zur war gar das 101-fache möglich. Fast zeitgleich hat auch Binance-CEO Changpeng „CZ“ Zhao verkündet, dass es bei Binance künftig ebenfalls nur mehr 20x und nicht wie zuvor 100x geben würde. Außerdem wird das Margin-Trading-Angebot mit Euro, britischen Pfund sowie australischem Dollar abgeschafft. Zusätzlich gibt es noch die Warnung, dass Trader in Zeiten hoher Volatilität ihr gesamtes eingesetztes Geld verlieren könnten.

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Rückbau hat bereits bei Coinbase und Huobi begonnen

Binance und FTX folgen damit dem Beispiel der beiden anderen großen Krypto-Börsen Huobi Global und Coinbase Pro. Erstere hat das Maximum bei Margin-Trading von zuvor 125x auf nur mehr 5x hinuntergesetzt, Coinbase hat bereits im November 2020 Margin-Trading komplett abgeschafft. Der Grund für den Rückbau des Geschäftszweig allerortens sind Regulierungsbehörden, die ein Auge auf die Praxis geworfen haben. In den USA, dem Heimatmarkt von Coinbase, hat die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) strengere Regeln eingeführt.

Auch Bankman-Fried spricht im Zuge der Ankündigung der Einschränkung des Angebots von dem Ziel, „verantwortungsvolles Handeln“ fördern zu wollen – und dazu passen so stark gehebelte Angebote nicht unbedingt. Auch sei Margin-Trading „kein wichtiger Teil des Krypto-Ökosystems“. Einem New York Times-Artikel zufolge könnte es bald zu neuen regulatorischen Maßnahmen in den USA durch die Börsenaufsicht SEC kommen. FTX, Binance und Co, die Geschäft in den USA machen wollen, versuchen sich derzeit offenbar vorab, aus dem Schussfeld zu begeben. Vor allem Binance steht ohnehin im Visier der Behörden.

Margin-Trading wird von Kritikern auch als Mitgrund angesehen, warum Krypto-Assets manchmal so stark explodieren bzw. so starker Volatilität unterliegen. Binance-CEO Changpeng sagte gegenüber der New York Times, dass die Volatilität durch die Hebelwirkung verstärkt werde. Nun bleibt abzuwarten, wie sich der Rückbau des Angebots bei den größten Krypto-Exchanges der Welt auf die Preisbildung auswirkt.

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