G.ST Antivirals: Wiener Startup, das Viren aushungert, holt Investoren an Bord
Wenn man an Mittel gegen Viren forscht, dann hat man derzeit sicher ein offenes Ohr für Investoren. Das Wiener Biotech-Startup G.ST Antivirals jedenfalls kann jetzt behaupten, beides zu haben. Denn die Firma, die erst 2019 von Guido Gualdoni und Johannes Stöckl gegründet wurde, ist mit der Entwicklung von antiviralen Substanzen beschäftigt und hat sich jetzt ein Investoren-Syndikat als Investoren an Bord geholt, dass vom IST Cube angeführt wird.
IST Cube (mehr Infos gibt es dazu hier) und andere Investoren (darunter Alexander Schütz) investieren gemeinsam einen mittleren sechsstelligen Betrag (also etwa 500.000 Euro) in das Spin-off der Medizinischen Universität Wien. „Wir kennen G.ST Antivirals seit einigen Monaten und waren schnell vom einzigartigen wissenschaftlichen Ansatz, virale Erkrankungen zu behandeln, überzeugt“, heißt es seitens IST Cube. „Gerade jetzt zeigt sich, dass wissenschaftsbasierte Startups wichtige Lösungen anbieten können, und so setzt IST cube seine Arbeit mit Startups auch in der Krise mit vollem Engagement fort.“
Virus innerhalb der Zelle aushungern
Was macht das Startup nun so besonders? „Die innovative Strategie des Unternehmens besteht darin, dem viralen Erreger die Nährstoffprodukte der Wirtszelle vorzuenthalten. Nachdem jedes Virus ausschließlich auf die von der Wirtszelle zur Verfügung gestellten Bausteine angewiesen ist, wird das Virus so innerhalb der Zelle ausgehungert“, heißt es seitens des Startups. Man wolle Mittel gegen respiratorische Viren, die Schnupfen sowie grippale Infekte auslösen, entwickeln.
In Zeiten von Corona geht es als Antiviren-Startup aber auch darum gegen COVID-19 anzutreten. Dazu hat G.ST Antivirals erst Ende April eine Kooperation mit dem japanischen Pharmakonzern Takeda geschlossen. Takeda wird das junge Unternehmen in der Erforschung ihrer potentiellen Wirkstoffe gegen SARS-CoV2 unterstützen. Eine Therapie gegen den Erreger zu finden steht für uns, wie für alle virologisch tätigen Unternehmen, derzeit im Fokus“, sagt Guido Gualdoni, CEO des Startups.
Mehr Mitarbeiter, neues Labor
Das Investmentgeld will das kleine Team dazu verwenden, um die Zahl der Mitarbeiter auszubauen und neue Labore zu beziehen. Zu hoffen ist, dass das Startup einen Beitrag im Kampf gegen das Coronavirus leisten kann. Gualdoni: „Die Weiterentwicklung innovativer Konzepte zur antiviralen Therapie erscheint nun wichtiger denn je. Mit unseren neuen Investoren haben wir ein breites nationales und internationales Netzwerk sowie umfangreiches Know-how, speziell im Bereich von Uni Spin-Offs, an Bord geholt.“