Gefiltertes CO2 aus der Luft bildet Grundlage für funkelnde Diamanten
Mit der Alchemie verbinden die meisten wahrscheinlich den erfolglosen Versuch der Goldherstellung. Insbesondere im 18. Jahrhundert war die Suche nach dem künstlichen Gold ziemlich en vogue in Europa. Als moderner Alchemist bezeichnete sich nun aktuell in einem Interview der Gründer und CEO der amerikanischen Firma Aether, Ryan Shearman. Der Anlass: Seine Firma erschafft aus extrahiertem Kohlenstoffdioxid aus der Luft wertvolle Diamanten.
Folgenreicher Diamantenrausch
Seit die industrielle Diamantenindustrie durch einen großen Fund 1871 in Südafrika begonnen hat, sind die Firmen der Branche auf einen Wert von 76 Milliarden US-Dollar gewachsen. Den besten Ruf hat die Branche allerdings nicht. So werden die wertvollen Edelsteine teilweise Blutdiamanten genannt, ein Verweis auf die, insbesondere in früheren Zeiten, prekären Bedingungen und Folgen für Mensch und Umwelt durch den Abbau.
Erneuerbare Energien für Diamantenproduktin
Nachdem bereits seit den 50-er Jahren Diamanten künstlich hergestellt werden, will nun unter anderem der Amerikaner Ryan Shearman die künstliche Diamantenproduktion nachhaltiger und sinnstiftender gestalten. Die Basis für seine künstlichen Diamanten erhält Shearman den eigenen Aussagen nach, unter anderem von dem Schweizer Unternehmen Climeworks. Das Startup arbeitet an einer eigenen direct air capture Technologie, wobei CO2 durch entsprechende Kollektoren aus der Umgebungsluft entfernt wird. Wie das Onlinemagazin Scientific American berichtet, wird einiges von dem gefilterten CO2 für die amerikanischen Diamanten, anschließend zu einer Anlage ihn Europa geschickt, wo es in Methan umgewandelt wird. In Chicago werden dann aus diesem Methan in einem Reaktor mit viel Druck und Hitze Diamanten. Erzeugt wird die dafür benötigte Energie den Aussagen von Shearman nach nur durch erneuerbare Energiequellen.
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20 Tonnen CO2 pro 1 Karat Diamant
20 Tonnen Co2 sollen so pro einem Karat Diamanten verarbeitet werden, so der CEO von Aether. Das nutzt dieser auch als entsprechendes Verkaufsargument. So verspricht er, dass durch den Kauf eines 2-Karat-Diamanten, die Käufer:Innen ca. 2 1/2 Jahre ihres Lebens kompensieren. Das hat natürlich auch seinen Preis. Wie Scientific American berichtet, reichten die Preise Anfang des Jahres für diese Diamanten von 7.000 US-Dollar für einen Ring bis zu 40.000 Dollar für ein Paar Ohrringe.
Konkurrenz aus Europa
Auch in Europa hat sich bereits eine Firma auf Diamanten aus abgeschiedenen Kohlenstoff spezialisiert. Die britische Firma Skydiamond ist ebenfalls auf diesem Feld tätig. Laut eigenen Aussagen, hat es fünf Jahre Forschung gebaucht, um den, der eigenen Aussage nach, ersten „Zero-Impact-Diamanten“ der Welt herzustellen.
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