Code of Conduct

Gegen unethisches Verhalten: Keyplayer der Startup-Szene einigen sich auf Verhaltensregeln

Webseite des Code of Conduct der österreichischen Startup-Szene. © Jakob Steinschaden
Webseite des Code of Conduct der österreichischen Startup-Szene. © Jakob Steinschaden
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Im Rahmen des heutigen AustrianStartup-Stammtisches in Wien wurde ein Code of Conduct verabschiedet, der das zwischenmenschliche Verhalten innerhalb der Startup-Szene regeln soll. Diskriminierendes, belästigendes und herabwürdigendes Verhalten soll künftig konkret geahndet werden. Unter anderem wird die Möglichkeit eingeräumt, Menschen bei unangemessenem Verhalten zeitlich oder unbeschränkt aus der Community zu verbannen und Eintrittsgelder bei Veranstaltungen einzubehalten. Die vorliegenden Regeln bilden die Basis, in Folge sollen die Verhaltensregeln von der Community weiterentwickelt werden können.

AustrianStartups-Geschäftsführer Markus Raunig: „Genauso wie viele Startups wird auch unser Ökosystem zunehmend erwachsen. Mit dem ‚Austrian Startup Code of Conduct‘ wollen wir ein klares Zeichen setzen, dass unethisches Verhalten nicht toleriert wird und gemeinsam daran arbeiten, dass unsere Community noch offener wird.“ Wird ein Startup Mitglied bei AustrianStartups, dann stimmt es automatisch dem Code of Conduct zu.

Die folgenden Organisationen, Unternehmen und Medien unterstützen den neuen Code of Conduct: AustrianStartups, A1, aaia, AVL, Conda, der brutkasten, Female Founders, Herbst Kinsky, Ideentriebwerk Graz, Mercuri Urval, Pioneers, startup300, Startup Live, TheVentury, Trending Topics, Up To Eleven, weXelerate, Lemmings, Developers in Vienna, Clojure Vienna, Artificial Intelligence in Vienna und Botshub Vienna.

© Natalie Korotaeva

Trending Topics thematisierte Missstände

Ein Artikel auf Trending Topics brachte den Stein ins Rollen. “In der österreichischen Szene sind mir viele Fälle bekannt. Das geht von sexistischen Witzen bis hin zu Grapschen. Anders als in Berlin, wo Leute wegen Shitstorms wirklich stigmatisiert werden, werden in Österreich diese Fälle schnell wieder vergessen“, sagte Sektor5-Leiterin Floor Drees zum Thema Sexismus und Bro-Culture in der österreichischen Startup-Community. Lisa-Marie Fassl, die sich in der Initiative Female Founders für Frauenthemen in der Gründerszene engagiert, merkte an, dass „diese Männersprache mit Altherren-Witzen und Schulterklopfen für außenstehende Frauen ziemlich abschreckend“ wirken würde und ein schlechtes Bild auf die Szene werfen würde.

Romy Sigl untermauert Dringlichkeit

In unserem Live-Talk untermauerte Romy Sigl von CoWorking Salzburg mit Beispielen aus ihrem Alltag als Frau und Gründerin die Dringlichkeit der Thematik. Ihre Gedanken zum Umgang mit der Bro Culture schilderte Sigl in einem Gastkommentar. Stefanie Kurzweil, Pressedame für die AAIA und die Female Founders kündigte an, dass intensiv an einem Code of Conduct gearbeitet würde.

Arbeitsgemeinschaft schafft Ergebnisse

Schnell formierte sich eine Arbeitsgruppe aus den unterschiedlichen Interessensvertretungen und Key-Playern der österreichischen Startup-Landschaft mit dem Ziel, klare Verhaltensregeln zu schaffen. Ein besonderer Dank geht an Thomas Schranz von blossom.io, Markus Raunig von den Austrian Startups, Maria Baumgartner von Speedinvest Heroes und Lisa-Marie Fassl von der AAIA.

Ein paar Wochen später war der Code of Conduct geschrieben. Er beruht auf dem Grundsätzen, die in Berlin schon seit längerem im Einsatz sind.

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