Gemini Live: Google kontert Sprach-Assistent von ChatGPT – vorerst in den USA
Der alte Traum vom Reden mit dem Smartphone, neu aufgelegt: Google hat seinen AI-Assistenten und ChatGPT-Konkurrenten Gemini um eine „Live“ getaufte Sprachausgabe aufgebessert, die dem etwas in die Jahre gekommenen Sprachassistenten neues Leben einhauchen soll. Der Sprachassistent wird im Hintergrund vom AI-Modell Gemini angetrieben und soll zehn verschiedene Stimmen bieten.
Google rüstet Gemini damit um Features auf, die aktuell auch an immer mehr zahlende ChatGPT-Plus-Nutzer:innen ausgerollt werden – nämlich eben der „Advanced Voice Mode“, der durch GPT-4o ermöglicht wurde und (zumindest in Demos) beeindruckende Sprachwiedergabe zeigte. Auch bei Google kostet die Funktion mit den besseren Sprachen etwas – Sowohl auf Android als auch auf iPhone muss man sich das kostenpflichtige Google One AI Premium-Abo leisten, das regulär 22 Euro nach dem Testzeitraum zu Buche schlägt. Dadurch erhält man „Gemini Advanced“ und dann (zuerst im englischsprachigen Raum in den USA) Zugang zu den neuen Stimmen.
„Wie ein Freund an eurer Seite“
„Ihr könnt mit der Funktion “Live” ganz einfach mit Gemini chatten und danach fragen. Ihr könnt sogar mitten in der Antwort unterbrechen, um tiefer in einen bestimmten Punkt einzutauchen, oder ein Gespräch pausieren und später darauf zurückkommen. Stellt es euch so vor, als hättet ihr immer einen Freund an eurer Seite, mit dem ihr über neue Ideen chatten oder für ein wichtiges Gespräch üben könnt“, verspricht Google seinen künftigen zahlenden Nutzer:innen. Offen ist, ob man im Straßenbild bald mehr Menschen sieht, die auf diese Art und Weise mit ihrem Handy reden.
Gemini ist zwar auch als iPhone-App verfügbar, tief integriert ist es aber in Googles Betriebssystem Android. Dort kann man Gemini, sofern Android-Version und Gerät es unterstützen, aufrufen, indem man lange auf den Einschaltknopf drückt oder „Hey Google“ sagt. Das erinnert klarerweise stark an Siri am iPhone. Der Sprachassistent soll durch Apple Intelligence und die Integration von ChatGPT in den nächsten Monaten aufgewertet werden – allerdings vorerst nicht in Europa.
Auch bei Google startet man zuerst in den USA. Durch AI Act und DSGVO ist es unter Anbietern von AI-Anwendungen wie Meta oder Apple zu einer gewissen Unsicherheit gekommen, weswegen bestimmte Features und Modelle vorerst nicht in der EU lanciert werden. Bei Google Gemini ist etwa die Funktion, Bilder generieren zu lassen, derzeit nicht in Deutschland und Österreich verfügbar.