Bulgarien/Frankreich

Startup Genetics nutzt Bioabfälle für nachhaltiges Tierfutter

Das Team von Nasekomo Nasekomo © Nasekomo
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Das bulgarische Startup Nasekomo will Insekten mit organischen Abfällen füttern und so nachhaltiges Tierfutter herstellen. Dazu gründete das Unternehmen nach dem Abschluss einer 4-Millionen-Euro Finanzierungsrunde ein Joint Venture: Es beginnt eine Zusammenarbeit mit der Grimaud Gruppe, einem französischen Konzern mit jahrelanger Erfahrung im Bereich der Tiergenetik. Das neue Startup Genetics will herausfinden, wie die schwarzen Soldatenfliege durch selektive Züchtung schneller, oder größer wachsen kann, um auf diese Weise die Bioabfälle in wertvolle alternative Proteine umzuwandeln. Die Insekten kommen wiederum als Tierfutter zum Einsatz. 

“Wir bilden hier in Bulgarien in der Nähe von Sofia ein F&E-Zentrum (Forschungs- und Entwicklungszentrum), um zu untersuchen, wie die Leistung der Schwarzen Soldatenfliegen verbessert werden kann. Es wird hochwertige Arbeitsplätze für Wissenschaftler schaffen und dem Land die Möglichkeit geben, einzigartiges Know-How in der industriellen Biotechnologie zu erzeugen. Es sollte um das dritte Quartal 2021 einsatzbereit sein und Produkte auf den Markt bringen”, erzählt der Mitbegründer und Geschäftsführer von Nasekomo Xavier Marcenac. 

Die Grimaud-Gruppe wird ihrerseits das Joint Venture als Einstieg in den Insektenmarkt nutzen. Das ist ein neuer Markt für das Unternehmen mit Hauptsitz in Frankreich, das über 50 Jahre Erfahrung in der Tiergenetik hat und einen Jahresumsatz von 320 Millionen Euro erwirtschaftet.

Biokonversion, Insekten und Startups

Nasekomo beschäftigt sich damit, organische Abfälle in Tierfutter umzuwandeln, indem es sich die Zucht der schwarzen Soldatenfliege zunutze macht. 

„Viele Industrien produzieren große Mengen von organischen Nebenprodukten, die sich nur schwer wiederverwerten lassen, darunter Reste aus Brauereien, der industriellen Getreideverarbeitung und Obst- und Gemüsereste. Mit diesen Biomassen werden schwarze Soldatenfliegenlarven gefüttert, die die organischen Nährstoffe in ihre eigene Körpermasse umwandeln. Bei ihrer Reife werden sie geerntet und zu Protein verarbeitet, das als Bestandteil von Futtermitteln für Fische, Haustiere, Hühner und andere Tiere verwendet werden kann“, heißt es in einer offiziellen Beschreibung von Nasekomo, in der die Idee der Kreislaufwirtschaft hinter diesem Angebot erläutert wird.

Deep-Tech-Komerzialisierung

Derzeit arbeitet Nasekomo an drei verschiedenen Produkten für drei verschiedene Märkte. Das erste stößt bereits auf Nachfrage von Kunden: Es handelt sich um ein Insektenprotein, das als Ersatz für Fischmehl dient und in Wassertier- und Heimtierfutter verwendet werden soll. Die meisten Kunden von Nasekomo in diesem Segment sind Unternehmen für Heimtierfutter und das bulgarische Startup exportiert 100 % seiner Produktion.  

Die anderen Produkte von Nasekomo sind Öl auf Insektenbasis und Bio-Dünger zur Bodenernährung. Das erste hat das Potential, Antibiotika im Futter von Schweinen und Hühnern zu ersetzen und wird derzeit in der Ukraine getestet, während das zweite die Zertifizierung abschließt und bald auf dem Markt kommen sollte. 

Vor einigen Monaten erhielt Nasekomo eine Förderung von 4 Millionen Euro und investierte damit in die Robotisierung seiner Technologie. Nun steht es kurz vor der Einführung einer Produktkapazität, die 25 Mal höher ist als zuvor. Wie Marcenac im Gespräch mit Trending Topics SEE erzählte, müsse Nasekomo noch 15 Millionen Euro aufbringen, um die Ziele des Unternehmens zu finanzieren. Die neue Investitionsrunde steht noch aus und sollte bis zum ersten Quartal 2021 abgeschlossen sein. Damit wird Nasekomo in der Lage sein, eine große Produktionseinheit zu schaffen und die Produktionskapazität um das Zehnfache zu erhöhen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Englisch auf Trending Topics SEE

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