George: Banking-App der Erste wird stärker gegen Neobroker und Neobanken positioniert

Mit breiten Investment-Angeboten in Aktien, ETFs, Anleihen, Rohstoffen oder Kryptowährungen haben Neobanken und Neobroker wie Trade Republic, Revolut, N26, Scalable Capital oder auch Bitpanda in den letzten Jahre viele Nutzer:innen anlocken können. Revolut zählt eigenen Angaben zufolge in Österreich bereits mehr als 250.000 User, Trade Republic mehr als 100.000.
Nun kontert die Erste Bank mit ihrer George-App die aufstrebenden Fintechs und positioniert die Banking-App stärker in der Welt des Investments. Ein Hebel dazu ist der Start für „Fractional Shares“, also Teilaktien. Wertpapiere können in der App zum ersten Mal in Bruchstücken über einen gewünschten Geldbetrag statt einer Stückzahl erworben werden. Bedeutet: Man muss nicht eine ganze Apple-Aktie kaufen (diese kostet aktuell etwa 185 Euro), sondern kann etwa auch um 50 Euro in Apple-Papiere investieren. Ähnliches funktioniert auch für ETFs (Exchange Traded Funds), die gerne für Sparpläne verwendet werden.
„Grundsätzlich funktionieren Bruchstücke gleich wie ganze Wertpapiere und sie unterliegen genauso Wertschwankungen, allerdings enthalten sie nicht die gleichen Stimm- und Bezugsrechte wie ganze Stücke von Wertpapieren“, heißt es seitens der Erste Bank. Insgesamt sollen etwa 100.000 Aktien, ETFs und Fonds im Angebot verfügbar sein.
Investieren ist steuereinfach möglich
„Gerade junge Menschen zählen zu den aktivsten am Kapitalmarkt und haben oft eigene Bedürfnisse, auf die sich Neo-Banken und -Broker spezialisiert haben. Als Universalbank haben wir jetzt unser Angebot neu aufgestellt, die George-App und ihre Inhalte für alle Interessierten geöffnet und sind überzeugt, ein deutlich besseres Kundenerlebnis gegenüber anderen Marktteilnehmern anzubieten. George hat schon einmal das Banking neu definiert. Jetzt heben wir unser Wertpapierangebot in George auf ein neues Level“, so Max Clary, Privatkundenvorstand der Erste Bank Oesterreich, in einer Aussendung.
Um niederschwelliger zu werden, kann man die App zum Erkunden der Angebote (z.B. Suche nach Aktien) auch ohne George-Account verwenden. Erst in einem zweiten Schritt kann man dann via „George Check-in“ direkt in der App zur Kund:in werden, heißt es. Auch zur Finanzbildung soll die App beitragen. Mit „George Invest Stories“ in der App soll Know-how zum Investieren vermittelt werden.
Die George-App ist übrigens auch steuereinfach – ein Feature, mit dem sich so mancher Neobroker in der Vergangenheit schon brüstete. Steuereinfachheit bedeutet, dass die Bank die Kapitalertragssteuer von 27,5 Prozent auf Gewinne und Dividenden aus den Trades automatisch berechnet und direkt an das österreichische Finanzamt abführt.