GesetzeFinden.at: Wiener Startup entwickelt KI-Rechtsassistenten
Das Gesetz ist eine sehr komplexe Angelegenheit, wissen nicht nur Jurist:innen. Bei Rechtsfragen ist es oft nötig, riesige Mengen an Informationen zu analysieren, die in vielen Fällen aus unterschiedlichsten Quellen stammen und sehr unübersichtlich sind. Viele Startups arbeiten deswegen daran, Gesetze in digitaler Form aufzubereiten. Eines davon ist GesetzeFinden.at aus Wien. Die Jungfirma will Rechtstexte allgemein zugänglich und nützlich machen. Dafür entwickelt sie unter anderem derzeit einen eigenen KI-Rechtsassistenten.
Entscheidungen und Rechtssätze auf einer Plattform
„Wir sind davon überzeugt, dass es für eine gesunde Demokratie einen einfachen Zugang zu Informationen braucht. Wir verknüpfen bereits vorhandene Informationen miteinander, beginnend mit dem österreichischen Recht“, erklärt Timon Röhrbacher, CCO und Co-Founder von GesetzeFinden.at. Aktuell finden sich ihm zufolge viele wichtige Entscheidungen und Rechtssätze, Verfassungsgesetze, Bundesgesetze und Verordnungen auf der digitalen Plattform des Startups.
Nutzer:innen sollen von Funktionen wie Verknüpfungen zwischen Paragrafen, Entscheidungen und Rechtssätzen, einem Inhaltsverzeichnis und einem modernen Design profitieren. GesetzeFinden.at hat das Ziel, seinen Service für immer kostenlos zu halten. Unternehmen und Organisationen, deren Zielgruppe rechtssuchende Laien, Jurist:innen und Jus- und Wirtschaftsrecht-Student:innen sind, sollen jedoch künftig die Möglichkeit haben, Werbung auf der neuen Webseite der Jungfirma zu schalten. Die Daten, die GesetzeFinden.at auf seiner Plattform verwendet, stammen vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort. Alle gängigen Gesetze sollen sich in der aktuellsten Fassung wiederfinden.
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GesetzeFinden.at plant Chatbot im ChatGPT-Stil
Gemeinsam mit einem KI-Startup arbeitet GesetzeFinden.at seit ein paar Monaten an einem AI-Rechtsassistenten. In den nächsten zwei Monaten will das Jungunternehmen einen ersten Use Case zum Straßenverkehrsrecht veröffentlichen, um das Modell zu trainieren. Es handelt sich bei der KI um einen Chatbot im ChatGPT-Stil. User:innen können ihm eine Frage zum Straßenverkehrsrecht stellen und erhalten dann automatisch eine flüssige Antwort.
Zielgruppe des KI-Assistenten sind zu Anfang noch Laien, aber auch erfahrenen Jurist:innen soll er in Zukunft helfen können. Der Assistent soll die Suche nach gesetzlichen Informationen noch effizienter machen. Gleichzeitig soll er immer transparent anzeigen, aus welchen Quellen seine Informationen stammen. „Wir wollen in Österreich die ‚Legal Literacy‘ erhöhen. Durch die Quellenangaben soll unser Chatbot Nutzer:innen dazu ermutigen, mehr Gesetzestexte selbst zu lesen“, so Röhrbacher. In Zukunft will GesetzeFinden.at die Plattform ausbauen und durch immer mehr Daten ergänzen.