Finanzierungsrunde

Getir: Lieferdienst-Riese verliert seinen Decacorn-Status

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Der türkische Lieferdienst-Gigant Getir hat im August sein Geschäft in vielen Ländern massiv heruntergefahren und einen heftigen Kahlschlag durchgeführt (wir berichteten). Nun zeigt sich, dass die schwierige finanzielle Lage des Unternehmens auch einen Einfluss auf die Bewertung hat. In einer neuen Finanzierungsrunde hat die Firma laut Sifted 500 Millionen US-Dollar eingesammelt. Das Problem dabei: Die Bewertung hat sich dadurch um das Vierfache reduziert und beträgt nun 2,5 Milliarden Dollar. Soll heißen: Getir ist nun kein Decacorn mehr.

Getir: Entlassungen und Rückzug aus deutschen Städten nach Gorillas-Kauf

Getir kämpft mit Liquiditätsproblemen

Noch im vergangenen Jahr konnte Getir eine gewaltige Bewertung von 11,8 Milliarden US-Dollar vorweisen. Als Decacorn bezeichnet man eine Jungfirma, die Investor:innen mit zehn Milliarden Dollar bewerten. Die neue Getir-Finanzierungsrunde wird voraussichtlich noch in diesem Monat abgeschlossen und soll die Beteiligung der bestehenden Investoren Mubadala, G Squared und des ehemaligen Sequoia Capital Partners Michael Moritz beinhalten.

Getir kämpft seit Monaten mit Liquiditätsproblemen. Quellen zufolge hat das Unternehmen Büroangestellte gebeten, Lagerräume zu räumen, um Kosten zu senken, und Mitarbeiter:innen mit Goodie-Bags von Tür zu Tür geschickt, um den Umsatz anzukurbeln. Die neue Finanzierungsrunde folgt auf den Rückzug des Unternehmens aus den Märkten in Spanien, Italien, Portugal und Frankreich. Man konzentriert sich nun auf die Märkte in der Türkei, Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden und den USA.

Lieferdienst Flink stürzt in Österreich in die Pleite

Lieferdienste werden Bewertungen nicht gerecht

Schnelle Lieferdienste in ganz Europa haben Schwierigkeiten, die hohen Bewertungen, die ihnen Investor:innen in den Jahren 2021 und 2022 gegeben haben, zu erreichen. Im Dezember des letzten Jahres hat Getir seinen Konkurrenten Gorillas für rund ein Drittel seiner Höchstbewertung übernommen. Dies ist nicht nur bei Lieferunternehmen der Fall. Auch von anderen Startups sind die Bewertungen während der wirtschaftlichen Flaute gesunken. Im August hat die digitale Event-Plattform Hopin, die einst eine Bewertung von 7,8 Milliarden US-Dollar hatte, ihr Hauptprodukt für nur 50 Millionen US-Dollar verkauft.

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