getsby: Coca Cola steigt bei Gastro-Startup ein, Mjam-Gründer neuer CEO
Die durchaus bewegte Geschichte des Wiener Startups getsby ist um ein Kapitel länger. Denn nachdem Mitgründer und Ex-CEO Petar Iliev von der Bildfläche verschwunden ist, wurde es notwendig, die Firma neu aufzustellen (Trending Topics berichtete). Dann kam Corona, und die Firma musste sich mitten in der Krise neu strukturieren.
Das ist nun offenbar gelungen. Denn Coca-Cola HBC Österreich, die zum riesigen Konzern des Getränkeherstellers gehört, hat sich an getsby beteiligt. Und: Angelo Laub, der vor vielen Jahren den Liefer-Service Mjam mitgründete, ist der neue CEO des Unternehmens.
Der Getränkeriese hat sich 25 Prozent an dem Startup geschnappt, Laub hat zehn Prozent der Unternehmensanteile bekommen. Weiter an Bord sind die drei ursprünglichen Mitgründer Philipp Mayrl, Mathias Müller und Lukas Wittich. Die Investmentsumme wird nicht bekannt gegeben. Es dürfte sich jedenfalls um einen sechsstelligen Betrag handeln.
Digitalisierung der Gastronomie
Bei dem Investment geht es um die Digitalisierung der in der COVID-19-Pandemie durchgerüttelten Gastronomie. Schon bisher war getsby dafür bekannt, dass man mit der App Essen in Restaurants zur Abholung bestellen und auch gleich bezahlen kann. Als Vermittler zwischen Lokal und Gast erhält die Firma einen Anteil am Bestellwert.
„getsby ermöglicht es, in der aktuellen Situation fast den gesamten Gastronomiebesuch digital über das Smartphone abzuwickeln – von der Registrierung, über die Bestellung von Speisen und Getränken bis hin zur Bezahlung“, heißt es seitens Coca-Cola HBC Österreich. „Die strengen Maßnahmen in der Corona-Krise belasten die Gastronomiebranche massiv. Wir freuen uns, gemeinsam mit getsby unseren Kundinnen und Kunden eine innovative Lösung zu bieten, ihr Geschäft rasch zu digitalisieren und so auch den Auswirkungen von Corona entgegen zu steuern“, so auch Coca-Cola HBC Österreich-Chef Herbert Bauer.
Mjam-Gründer bringt Know-how mit
„Unsere Plattform bietet dem Unternehmer die Chance, sein Serviceangebot auf ein neues Level zu bringen und dem Gast ein besonderes Gastro-Erlebnis. getsby ist also die digitale Win-Win Lösung der Gastronomie von heute“, so Angelo Laub, Geschäftsführer von getsby. Laub bringt viel Erfahrung aus dem digitalen Geschäft mit Restaurants mit. Er hat Mjam, das später an die börsennotierte Delivery Hero aus Deutschland verkauft wurde, 2008 mitgegründet. Der gemeinsame Vertrieb soll noch dieses Jahr starten.
getsby ist dieses Jahr auch wie berichtet mit einer Aktion aufgefallen, die sich um die Corona-Gästelisten für Restaurants dreht. Während nach dem Erlass der neuen Regel sich einige Software-Firmen und Startups daran machten, schnell kreierte Lösungen an Lokalbesitzer zu verkaufen, machte getsby die Funktion kostenlos verfügbar – und nutzte die Gelegenheit, um neue Restaurants als Kunden zu gewinnen.