Gewessler: Klimaschutz bei Investitionsprämie ist „bahnbrechend“
Das Konjunkturprogramm, das der österreichischen Wirtschaft aus der Corona-Krise helfen soll, trägt einen deutlichen grünen Anstrich. Eine der stärksten Maßnahmen versteckt sich in der Investitionsprämie, wie Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Die Grünen) im Petajoule-Podcast der Österreichischen Energieagentur betonte: „Wenn wir Investitionen in den Bereichen Digitalisierung, Gesundheit oder Klimaschutz fördern, verdoppelt sich die Prämie von 7 Prozent auf 14 Prozent“ – das sei „bahnbrechend“. Ein „absolutes Novum“ in Österreich sei außerdem der Ausschluss klimaschädlicher Investitionen bei der Prämie.
COVID-19-Investitionsprämie: Keine Zuschüsse für klimaschädliche Investitionen
klimaaktiv Pakt für Großunternehmen
„Wir fördern keine Investitionen in die Errichtung oder die Erweiterung von Anlagen, die der Förderung, dem Transport oder der Speicherung fossiler Energieträger dienen. Das ist ein Novum, das haben wir in Österreich noch nie so gemacht“, so Gewessler im Gespräch mit der Energieagentur. Explizit ausgenommen sind klimaschädliche Neuinvestitionen, unbebaute Grundstücke, Finanzanlagen und Unternehmensübernahmen. Als klimaschädliche Investitionen gelten Investitionen in die Errichtung bzw. die Erweiterung von Anlagen, die der Förderung, dem Transport oder der Speicherung fossiler Energieträger dienen, sowie die Errichtung von Anlagen, die fossile Energieträger direkt nutzen. Die Investitionsprämie für Investitionen in bestehende Anlagen, die fossile Energieträger direkt nutzen, kann nur in Anspruch genommen werden, wenn eine substanzielle Treibhausgasreduktion durch die Investition erzielt wird.
Prämie startet mit 1. September
Das Förderprogramm, für das ein Budget in der Höhe von 1 Milliarde Euro zur Verfügung steht, soll mit 1. September 2020 starten, es umfasst aber auch rückwirkend Investitionen, die ab 1.8.2020 getätigt wurden. Anträge können bis 28. Februar 2021 gestellt werden.
In dem Podcast warb Gewessler auch für den klimaaktiv Pakt, der von der Energieagentur verwaltet wird. Der Initiative schließen sich Großunternehmen an, die sich zur Klimaneutralität bis 2040 verpflichten und deren Engagement in diesem Bereich jährlich messbar überprüft wird.
Pakt2020: Wie 12 österreichische Unternehmen 1,4 Mio. Tonnen CO2 eingespart haben
Bewerbung für Pakt 2030 bin Ende September
„Die Stärke von klimaaktiv liegt darin, dass wir eine Überprüfbarkeit herstellen. Wir begleiten Unternehmen und geben aber auch Feedback, ob es gelingt oder nicht“, sagt Gewessler. Derzeit ist für den klimaaktiv Pakt wieder eine Bewerbung möglich und zwar noch bis 30. September. Die große Stärke liege darin, dass große Unternehmen voneinander lernen können, erklärte klimaaktiv-Programmleiter Stephan Fickl im Petajoule-Podcast. Die gesamte Folge des Podcasts der Österreichischen Energieagentur gibt es ab 4. August hier.