Gleap: „Richtiges Team ist wichtiger als die Idee selbst“
Das Startup Gleap aus Dornbirn konzentriert sich auf den Bereich Customer Support und User Experience bei Apps und Websites. Durch eine AI-unterstützte Anwendung will das Jungunternehmen Entwickler:innen und Support-Teams hierbei stärken. Mit visuellen Fehlerberichten, Live-Chats, öffentlichen Roadmaps und vielem mehr hilft das Startup dabei, Produkte zu verbessern, den Umsatz zu steigern und die Kundenbeziehungen zu stärken. Nun hat das Gleap-Team die Fragen unseres Startup Interviewers beantwortet.
Könnt ihr uns euer Startup vorstellen?
Gleap-Team: Gleap ist eine vollumfängliche Customer Feedback Suite. Man kann sich das vorstellen wie die Black Box in einem Flugzeug, die ganz einfach in Apps und Websites eingebunden werden kann. Einmal eingebunden kann unser AI Bot Kai 50 Prozent aller Anfragen automatisiert beantworten und Bugs können doppelt so schnell von Entwickler:innenteams behoben werden, weil Gleap im Hintergrund alle wichtigen Informationen mitsendet.
Zudem können über unser Widget Outbound Marketing Messages wie Surveys, Product Tours, Notifications, News Updates, etc. versendet werden. Mit unserer Knowledge Base und unserem Roadmap Feature machen wir die Suite komplett. So begleitet Gleap den gesamten Software Development Lifecycle und hilft Customer Relations zu boosten.
Wer ist im Gründungsteam?
Das Gründungsteam sind Lukas Böhler (CEO), Isabella Salzmann (COO) und Tobias Duelli (CTO). Die Idee ist daraus entstanden, dass wir als Software Agentur immer das Problem von ungenauem Kund:innenfeedback hatten. D.h. wir haben Gleap zur Behebung unseres eigenen Pain Points entwickelt und dann als eigenes Unternehmen aus der Agentur ausgegründet. Die Agentur gibt es immer noch aber mit neuem Führungsteam.
Was ist die Geschichte hinter eurem Startup?
Die Idee zu Gleap ist daraus entstanden, dass wir als Software Agentur immer das Problem von ungenauem Kund:innenfeedback hatten – Kund:innen wissen meistens nicht (woher auch), was Dev Teams genau benötigen, um Fehler möglichst schnell zu beheben. Für uns hat das ein endlosen E-Mail PingPong bedeutet und sehr viel verschwendete Zeit. Darum haben wir Gleap ursprünglich als Bug Reporting Tool entwickelt.
Als wir dann merkten, dass das sowohl bei Kund:innen als auch bei unseren Devs super ankommt, haben wir Gleap als eigenes Produkt und Unternehmen von der Agentur ausgegründet. Seit 2020 wächst Gleap stetig auch in Sachen Features. Wir vertrauen hier sehr stark auf User Feedback und konnten uns so mittlerweile zum vollumfänglichen Customer Feedback Tool entwickeln und verfolgen stark den Ansatz AI First.
Was unterscheidet euer Startup von der Konkurrenz?
Wie oben schon beschrieben ist unsere Ansatz AI First. Das heißt, wir sind die einzige Company in unserem Bereich, die auch Dinge wie Agent Mode anbietet. Gleap kann sehr tief in Applikationen integriert werden. Über unseren AI Bot Kai können so zum Beispiel Aktionen wie Transaktionen, Bestellungen oder Bestellinformationen aufgerufen und auch durchgeführt werden.
Man schreibt z.B. Kai in der Banking App: „Bitte überweise an Tobias 20 €“. Kai kann die Transaktion soweit vorbereiten, dass sie nur mehr bestätigt werden muss. Zweitens haben wir es zu unserem USP gemacht, dass wir vor allem andere Startups als KundInnen haben wollen – das spiegelt sich auch in der Art unseres Pricings und unserer Kommunikation. Drittens sind wir eines der einzigen Tools aus der EU, was gerade in Sachen DSGVO extrem wichtig ist.
Welche Technologien setzt ihr ein, bzw. welche hauseigene Tech habt ihr entwickelt?
Die Entwicklung unseres Tools war und ist generell sehr komplex, weil Gleap per SDK in alle möglichen Entwicklungsumgebungen eingebunden werden kann – d.h. wir entwickeln in sehr vielen verschiedenen Sprachen und Frameworks: Von JavaScript, Dart bis Objective-C usw. Bei AI setzen wir aktuell auf OpenAI; konkret auf GPT-4; einfach weil die Qualität aktuell am besten ist. Sollten OpenSource Modelle jedoch aufholen (wie etwas Mistral) haben wir unsere Bots so entwickelt, dass das Modell relativ einfach zu ersetzen wäre. Wir experimentieren hier ständig, da es eines unserer Kernfeatures darstellt und arbeiten auch an eigenen Modellen.
Wer ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie?
Zielgruppe sind prinzipiell alle Unternehmen, die Software im Einsatz haben – also sehr breit. Vor allem fokussieren wir uns aber, wie gesagt, auf andere Startups und kleinere Unternehmen. Wir erreichen sie vor allem durch Word of Mouth (was uns natürlich sehr positiv stimmt, wenn unser Tool weiter empfohlen wird) und durch Online Marketing. Rund 75 Prozent unserer Kund:innen sitzen in den USA; darunter auch ein paar große Namen wir Squarespace oder Papa John’s in England. Man sieht schon an diesen zwei Beispielen, dass die Zielgruppe sehr breit ist – das geht von Pizzabäckern bis zu riesigen Softwarebuden.
Wie sieht es mit bisherigen Finanzierungen aus?
Wir bootstrappen und sind auch bereits Cashflow positiv, weshalb wir aktuell nicht aktive am raisen sind.
Könnt ihr uns euer Geschäftsmodell erklären?
Wir sind eine klassische SaaS Lösung. D.h. wir verkaufen unser Tool als nutzungsbasierte Lizenzlösung. Kund:innen zahlen pro Monat und pro Teammitglied. Die Plans gehen von 19 $ pro Monat und Seat bis zu 119 $ pro Monat pro Seat. Die Features variieren dabei. Mehr zum Gleap Pricing findet ihr hier: www.gleap.io/pricing
Was sind die nächsten Schritte für euer Startup?
Einer der nächsten Schritte wird es sein unser Team bedeutend zu vergrößern. Wir erreichen mit unserem Widget pro Monat rund 250 Millionen Endnutzer:innen – das birgt nicht nur viel Support Arbeit, sondern auch viele Dev Challenges. Wir möchten vor allem unser Customer Success und unser Marketing Team breiter aufstellen. Zudem möchten wir unsere AI Features weiter pushen. Ein großes Ziel ist es auch unsere Growth Rate von 12 % month over month zu halten. Generell sehen wir extremes potenzial bei unseren aktuellen Growth und Churn Rates.
Habt ihr Tipps für andere Gründer:innen?
Dran bleiben! Glaubt an euch, seid mutig und gebt nicht zu schnell auf. Auch bei Gleap hat es gerade mit der Ausgründung am Anfang etwas gedauert bis unser Tool Fahrt aufgenommen hat; wir haben aber stets an unser Produkt geglaubt und daran weiterentwickelt; das hat sich bezahlt gemacht. Ganz wichtig ist aus meiner Sicht auch das richtige Team zu haben. Das ist – würde ich sagen – fast noch wichtiger, als die Idee selbst.
Diese Story ist mit dem Startup Interviewer, einem AI-Tool von Trending Topics entstanden. Willst du ebenfalls zu deinem Startup von unserer AI interviewt werden, dann klicke hier. Weitere Startup-Interviews findest du hier.