Global Plastic Navigator: Interaktive Weltkarte zum Plastikmüll-Problem
Die Naturschutzorganisation WWF hat eine interaktive Weltkarte zur Umweltverschmutzung durch Plastikmüll vorgestellt. Der „Global Plastic Navigator“ zeigt wieviel Plastikmüll in welchen Ländern in der Umwelt landet und wo besonders viel Kunststoff in den Weltmeeren schwimmt. Zu sehen ist dort aber auch, welche Länder ein internationales Abkommen des WWF gegen Meeresplastik unterstützen würden. Zur Menge das Plastikmülls in den Weltmeeren gibt es zwar nur Schätzungen, aber die sind alarmierend: pro Jahr sollen zwischen 4,8 und 12,7 Tonnen Plastikmüll im Meer landen.
Meere könnten sich laut Forschern bis 2050 vollständig erholen
WWF fordert Pfandsysteme in Österreich
„Mit der interaktiven Karte ist jetzt transparent, ob und wie sehr sich die jeweiligen Regierungen gegen Meeresplastik engagieren. Damit erhöhen wir auch den Druck auf Staaten, die dem Abkommen noch zögerlich gegenüberstehen“, sagt WWF-Meeresexperte Axel Hein. „Auch Österreich muss sich daher auf allen diplomatischen Ebenen dafür einsetzen, dass ein globales Abkommen gegen die Plastikflut zustande kommt. Zusätzlich muss die Bundesregierung ihre nationalen Hausaufgaben machen“, sagt Elisa Gramlich, Expertin für Plastik & Kreislaufwirtschaft des WWF in Österreich. Konkret fordert der WWF in Österreich ein Pfandsystem für Einwegverpackungen, das bereits breit diskutiert wird, und ein Ausbau von Mehrweg-Systemen.
Runder Tisch: Pfand auf Einwegflaschen sorgt für Diskussionen
Für ein internationales Abkommen, wie vom WWF gefordert, haben sich laut der Karte bisher wenige Regierungen dezidiert ausgesprochen. In Europa zählen dazu etwa die Skandinavischen Länder, Deutschland und die Türkei. Österreich wird wie viele andere Länder als bereit zu einer Prüfung eines solchen Abkommens geführt. Weite Teile Asiens und Südamerikas, Australien und die USA gehören hingegen zu den größten weißen Flecken auf der Karte.