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Global Risks Report 2025: Bewaffnete Konflikte als größtes globales Risiko identifiziert

Insgesamt erwarten fast zwei Drittel (62 Prozent) der Befragten in den nächsten 10 Jahren turbulente oder stürmische Entwicklungen. © Canva
Insgesamt erwarten fast zwei Drittel (62 Prozent) der Befragten in den nächsten 10 Jahren turbulente oder stürmische Entwicklungen. © Canva
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Wovor fürchtet sich die Weltwirtschaft? Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat gestern die 20. Ausgabe seines jährlichen Global Risks Report veröffentlicht. Untersucht werden die größten globalen Risiken in 2- und 10-Jahres-Prognosen sowie die bedeutendsten allgemeinen Risiken.

Während kurzfristig Fehlinformation und Desinformation zu den größten Herausforderungen zählen, werden sowohl in der 2- als auch in der 10-Jahres-Perspektive Umweltrisiken, wie etwa extreme Wetterereignisse als größte Bedrohung gewertet. Das insgesamt größte Risiko betrifft jedoch einen ganz anderen Bereich. 

Gesamtzustand der Dinge sei „düster“ 

Das WEF verkündete, dass die Hauptprobleme des Jahres 2024 in erheblichem Maße fortbestünden. Gleichzeitig ist die Rede von einer neuen und bemerkenswerten Verschiebung in der Risikowahrnehmung. “Düster ist das übergreifende Adjektiv, das den Gesamtzustand der Dinge in den aktuellen, 2- und 10-Jahres-Prognosebereichen beschreibt“, so Mark Elsner, Head der Global Risks Initiative im WEF. 

Der Bericht basiert auf einer Umfrage, an der mehr als 900 Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik teilnahmen. Er legt die Agenda für die Diskussionen beim Jahrestreffen des Forums in Davos fest, das in diesem Jahr unter dem Titel ‚Collaboration for the Intelligent Age‘ steht. Davos ist der Treffpunkt des Weltwirtschaftsforums, wo jährlich führende Politiker:innen, Wirtschaftsexpert:innen und Wissenschaftler:innen über globale Herausforderungen diskutieren.

Bewaffnete Konflikte als das größte globale Risiko 

Der Global Risks Report 2025 nennt bewaffnete Konflikte als das größte globale Risiko und unterstreicht damit die zunehmende Spaltung. Insgesamt haben knapp 25 Prozent der Befragten Konflikte – einschließlich Kriege und Terrorismus – als größte Bedrohung für die wirtschaftliche Stabilität angegeben. Differenzen zwischen den Staats- und Regierungschefs würden stetig zunehmen. Damit ist ein neues Hauptrisiko aufgetaucht. Vor zwei Jahren zählten bewaffnete Konflikte auf staatlicher Ebene noch nicht als großes Risiko.

Die destabilisierenden Folgen des russischen Einmarsches in der Ukraine und die anhaltenden Konflikte im Nahen Osten und im Sudan dürften die Besorgnis der Befragten verstärken, so der WEF-Bericht.

Umweltrisiken nehmen kurz- und langfristig zu 

Umweltrisiken wurden 2024 als dringlichstes Problem genannt und machten fünf von zehn der größten Risiken in den nächsten zehn Jahren aus. Zwar werden Umweltbelange nach wie vor als großes Risiko angesehen, dennoch sind sie auf den zweiten Platz zurückgefallen. Das WEF stellt fest, dass die Umwelt-Aussichten in den 2- und 10-Jahres-Szenarien ähnlich sind – immerhin war 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.

Als großes Risiko werden extreme Wetterereignisse eingestuft. Sie bleiben auf Platz 2 bzw. Platz 1 in den 2-Jahres- bzw. 10-Jahres-Prognosen. Die Umweltverschmutzung wird als dringenderes kurzfristiges Risiko angesehen. Als größere langfristige Bedrohung gelten der Verlust der biologischen Vielfalt, die Ressourcenknappheit und der Zusammenbruch der Ökosysteme. 

Fake News als größtes Risiko in der 2-Jahresprognose

Mit einem Blick auf die kurzfristigen Risiken, zeigen sich Länder, Unternehmen und Einzelpersonen besorgt über Fehlinformationen und Desinformationen. Ausschlaggebend dafür sind dem WEF nach der Anstieg von Fake News, der Rückgang von Faktenüberprüfungen in den sozialen Medien und die Zunahme von KI-generierten Fälschungen. Fake News würden dazu beitragen, das Vertrauen zu untergraben und die Spaltung zwischen Ländern zu vertiefen.

Darauf wie Regierungen, Unternehmen und die Gesellschaft mit Fake News umgehen sollte, wird beim Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos vom 20. bis 24. Januar 2025 im Fokus stehen. 

Risiken im Bereich der Wirtschaft und KI 

Erstaunlicherweise sind trotz des relativ langsamen globalen Wirtschaftswachstums 2024 keine wirtschaftlichen Risiken in den Top 10 des diesjährigen Zweijahres-Risiko-Rankings vertreten. Sowohl Inflation als auch wirtschaftlicher Abschwung sind stark nach unten gerutscht. In der Rangliste der übergeordneten globalen Risiken belegt der Wirtschaftsabschwung jedoch Platz 6 (siehe Grafik oben).

Die Bedenken hinsichtlich negativer Auswirkungen von KI-Technologien sind auf kurzfristige Sicht gering. Im 10-Jahres-Zeitrahmen liegt das Risiko auf Platz 6, was vermutlich auch mit den zunehmenden Cyberangriffen im Jahr 2024 sowie geopolitischer Fragmentierung und Cyberspionage zusammenhängt.

 

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