Global Rockstar: Investoren verdienen Geld, wenn ein Song zum Hit wird
Der eine Song, der monatlich genug Tantiemen einspielt, um eine ganze Familie sehr gut davon leben zu lassen – das ist der Traum vieler Musiker und jener, die gerne in einen solchen Song investiert hätten. Die Wiener Firma Global Rockstar will so etwas ermöglichen. Bereits 2017 hat sie eine Online-Plattform gestartet, die es ermöglicht, in die Songs von ausgewählten Künstlern zu investieren. Wird das Stück oft genug auf Streaming-Plattformen oder im Radio abgespielt, dann bekommt man Geld zurück.
„Fans ermöglichen mit ihrer Investition hochwertigste Musikproduktionen und deren Vermarktung und verdienen für die Dauer des Copyrights (70 Jahre) an jedem Stream, Download und Verkauf mit“, heißt es seitens des Unternehmens, das der österreichische Musiker und Produzent Christof Straub (u.a. Papermoon) bereits 2014 gegründet hat. Seit Ende 2019 könne Nutzer nach einer langen Beta-Phase nun an dem Musik-Crowdinvesting teilnehmen. „Wir wollen, dass die Fans den investierten Song im Radio hören und sagen: Ich verdiene gerade Geld!“
Investieren ab 6 Euro
Investieren kann man kleine Beträge. Zwischen 60 und 300 Euro kostet ein Prozent an den Royalties an einem Song, mindestens muss man sich 0,1 Prozent schnappen (also 6 Euro einzahlen). Das Geld, das eingenommen wird, wird dann in die professionelle Produktion, den Vertrieb und die Vermarktung des Songs gesteckt. Nach etwa drei Monaten bekommt man im eigenen Dashboard auf der Webseite dann Informationen, ob und wie viel Geld bereits ausgeschüttet werden kann.
Die grobe Rechnung laut Global Rockstar: Hat man 100 Euro in einen Song investiert, der 50 Millionen Mal abgespielt wurde, verdient man 1.875 Euro. Zu berücksichtigen ist dabei natürlich der Zeitraum. 50 Millionen Aufrufe können bei sehr erfolgreichen Titeln in wenigen Wochen zusammen kommen, andere Titel brauchen dafür Jahre oder Jahrzehnte.
Eine Handvoll junge Künstler
Das Investment in einen Song ist natürlich keine sichere Bank. „Eine Investition in eine Musikproduktion und/oder deren Vermarktung ist mit Risiken verbunden. Niemand kann mit Sicherheit wissen, ob ein Song zum Hit wird und Sie Ihre Investition innerhalb des gewünschten Zeitrahmens oder im schlimmsten Fall gar nicht zurückerhalten“, heißt es im Kleingedruckten.
Derzeit stehen bei Global Rockstar eine Handvoll Songs zum Investment bereit. Angeboten werden Songs von eher unbekannten Künstlern wie Pepe Felipe aus Dortmund, Gofy aus Linz, Anna-Sophie aus der Steiermark, Chris Steger aus Salzburg, Dave McKendry aus Belfast oder Zoe Straub aus Wien (letztere ist die Tochter von Global-Rockstar-Gründer Christof Straub). Einmal abgesehen von Zoe Straub, die schon Hits abgeliefert hat, sind die anderen Künstler noch kaum etabliert – und auf Spotify (wenn überhaupt) mit ein paar tausend Streams derzeit noch ganz weit weg von den Millionen Plays, die erforderlich wären, damit Investoren ihr Geld zurück bekommen.