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Globaler Klimastreik in Wien heuer ohne Schul-Exkursionen

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Am Freitag (29. September 2020) gehen Schülerinnen und Schüler in Wien wieder auf die Straße: Es ist bereits der sechste globale Klimastreik von „Fridays for Future“, der vergangenes Jahr Schätzungen zufolge weltweit bis zu sechs Millionen Menschen auf die Straßen brachte. Diesmal ist es allerdings ein ganz besonderer Streik, da er unter dem Druck einer anschwellenden zweiten Welle der Corona-Pandemie stattfindet.

„Klimakrise nicht im Home Office“

„Bitte kommt nicht ohne Maske, das schützt auch unser Demonstrationsrecht“, appelliert Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, der auch Initiator von „ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt“ ist und den Klimastreik unterstützt. Auch mit Maske gelte bei der Demo das Gebot des Ein-Meter-Abstands: „Wir sind immerhin im Freien und haben damit Vorteile, was die Aerosole angeht“, so der Mediziner, der den Streik unterstützt weil: „Die Klimakrise ist nicht in Quarantäne oder Home Office“.

Es ist aber noch etwas anders als letztes Jahr: Die Demonstration findet ohne den Segen des Bildungsministeriums statt. „Es gibt keine Verordnung wie im Vorjahr und wir rechnen auch nicht mehr damit“, sagt Veronika Winter von Fridays for Future auf Nachfrage von Tech & Nature. Damit ist die Demo auch wieder ein waschechter Schulstreik, denn vergangenes Jahr durften Schülerinnen teilnehmen, wenn das im Zuge des Unterrichts geschah, also etwa das Thema Klimaschutz behandelt wurde. Heuer ist es wieder ein unentschuldigtes Fernbleiben vom Unterricht und das ganz bewusst: „Würden wir erst um 14:30 starten, wäre es kein Streik, da es dann ja nach dem Unterricht stattfindet“, so Winter.

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Drei Demozüge bis zum Heldenplatz

Also startet Fridays for Future mit dem Klimastreik in Wien offiziell um 12 Uhr. Nach Start-Kundgebungen bewegen sich drei Demozüge von Hauptbahnhof, Westbahnhof und Wien Mitte Richtung Heldenplatz, wo um 14:30 eine Abschlusskundgebung und Reden diverser Unterstützer geplant sind. Das sind nicht nur die „ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt“, sondern auch NGOs wie Global 2000 oder Amnesty International und sogar Gewerkschaften wie die EisenbahnerInnen der Fachgewerkschaft vida, die vor allem auf eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene pochen. Insgesamt sind es laut den Organisatoren rund 80 Organisationen, NGOs und Gewerkschaften, die hinter dem Streik stehen.

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„Sind noch nicht am Ziel“

„Wir haben schon viel erreicht, sind aber noch lange nicht am Ziel“, sagt Johannes Wahlmüller von Global 2000. 2019 sind die Emissionen in Österreich wieder gestiegen, wie auch Wahlmüller anprangert. Und Österreich investiere nach wie vor Milliarden an Fördergeldern in klimaschädliche Geschäftsmodelle. Steuerbegünstigungen, die nach der Forderung von Global 2000 noch heuer abgeschaltet werden sollen. „Wir brauchen ein klares Ablaufdatum für das Geschäftsmodell fossile Energie“, sagt Wahlmüller – gemeint sei damit vor allem die OMV, deren Investment in Photovoltaik-Anlagen er als Feigenblatt-Aktionen sieht. Mehr als 4 Mrd. Euro klimaschädliche Investitionen in Österreich.

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