Analyse

Gold steigt auf mehr als 2.500 Dollar – aber ist es besser als Bitcoin?

Bitcoin in Gold. © Dmytro Demidko auf Unsplash
Bitcoin in Gold. © Dmytro Demidko auf Unsplash
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Mit einem Preis von erstmals mehr als 2.500 Dollar je Feinunze (31,10 Gramm) ist das Edelmetall Gold im August 2024 auf eine neue Bestmarke gestiegen – noch nie zuvor, nicht einmal während der Corona-Pandemie, wurde so viel Geld für Gold bezahlt. Damit ist klar: Der Run auf Gold als sicheren Hafen für Anleger:innen ist ungebrochen. Für den neuerlichen Anstieg (Gold legte seit Jahresbeginn fast 22% an Wert zu) ist ein Mix aus (un)günstigen Situationen global zuständig.

Denn mit der verschärften Krise zwischen dem Iran und Israel, dem Konterangriff der Ukraine auf russisches Territorium, einer immer höheren Wahrscheinlichkeit für eine US-Rezession und wankenden chinesischen Konzernen und schlechteren Wirtschaftsdaten aus Fernost gibt es eine Gemengelage, die Investor:innen vermehrt zu Gold greifen lassen. Und ein weiterer Faktor kommt hinzu: In den USA werden gegen Jahresende Zinssenkungen erwartet.

US-Zinssenkungen ante portas

Und diese könnten so aussehen: Noch 2024 könnte die US-Notenbank Federal Reserve die Zinsen in drei Schritten weg von den aktuell 5% hinunter auf 4 Prozent oder sogar weniger senken, und 2025 könnten dann drei weitere Zinsschritte folgen. Das würde eine erleichterte Situation für alle Investitionen bedeuten, weil Geld dann wegen geringerer Zinsen wieder deutlich günstiger werden würde. Zinsschritte nach unten befeuern in der Regel den Goldkurs. Da das Edelmetall keine Zinserträge liefert, steigt die Nachfrage danach bei Erwartung sinkender Zinsen oft.

Doch ist Gold auch ein besseres Investment als etwa Bitcoin, angesichts solcher Kurssteigerungen? Das hängt vom Betrachtungszeitraum ab. Vergleicht man den Goldkurs mit den BTC-Kurs sowie den Kursen von wichtigen Aktienindezes wie dem S&P500, dem Dow Jones oder dem Nasdaq100, so sieht man, dass man mit Gold innerhalb der letzten sechs Monate am besten fuhr. Zoomt man allerdings weiter hinaus und legt den Zeitraum auf das vergangene Jahr, dann steht Bitcoin als deutlicher Sieger dar. BITC wuchs in den vergangenen 12 Monaten um mehr als 100 Prozent und verdoppelte sich sich mit, während Gold „nur“ um knapp 33 Prozent wuchs.

Hier die Charts im Vergleich:

Verlauf in 6 Monaten:

Verlauf in 12 Monaten:

Somit ist – wie immer – klar, dass der Betrachtungszeitraum relevant ist. Bitcoin als führende Kryptowährung konnte sich 2024 durch die Listung der Spot ETFs am traditionellen Finanzmarkt durchsetzen, was zu dem neuen Allzeithoch im März 2024 führte. Klar ist auch, dass die Volatilität viel höher ist und der Preis somit viel stärker schwankt als bei anderen Assets. Bitcoin-Anhänger:innen verweisen deswegen immer auf die Langfristigkeit ihrer Investments. Bis dato zeigen diese meist, dass man bei Bitcoin über Zeit deutliche Steigerungsraten sieht.

Interessant wird, wie sich Bitcoin und Gold gegen Jahresende entwickeln und dann auf etwaige US-Zinssenkungen reagieren. Bei BTC wetten viele darauf, dass sich der Halving-Effekt (verknapptes Angebot neuer BTC) zeitverzögert auswirken wird und dann im vierten Quartal möglicherweise für neue Kurssprünge sorgen könnte. Das kann, muss aber nicht sein, da die (globale) Wirtschaftslage auch immer ein Wörtchen mitzureden hat. Beispiel der „Black Monday“ am 5. August: als Weltweit Börsenkurse in den Keller rasselten (insbesondere in Japan und Südkorea), reagiert der Bitcoin-Kurs noch volatiler.

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