Goldpreis erreicht Rekordhoch von fast 2.000 Euro pro Feinunze
Nach zwei eher mauen Jahren feiert Gold im Jahr 2023 ein beeindruckendes Comeback. Bis Ende November verzeichnete das Edelmetall zweistellige Zuwächse. In dieser Woche hat der Goldpreis laut der Financial Times zeitweise ein Rekordhoch von mehr als 2.100 Dollar (fast 2.000 Euro) pro Feinunze erreicht. Diesen Anstieg begünstigt hat ein Rückgang des US-Dollars, da die Händler ihre Wetten auf eine Zinssenkung durch die US-Nationalbank Federal Reserve im nächsten Jahr erhöhen.
Geopolitische Spannung treiben Goldpreis hoch
Der Goldpreis stieg am Montag um bis zu zwei Prozent auf 2.111 Dollar pro Feinunze und erreichte damit ein neues Allzeithoch, bevor er auf 2.064 Dollar pro Feinunze zurückging. Der Anstieg schließt sich an eine kräftige Rallye an, die seit November letzten Jahres im Gange ist. Sie geriet durch massive Käufe der Zentralbanken und die geopolitischen Spannungen aufgrund der Konflikte in der Ukraine und Israel in Fahrt.
Diese Nachfrage trug dazu bei, dass das Edelmetall trotz eines Anstiegs der Realzinsen über den größten Teil des vergangenen Jahres anstieg – ein Umstand, der normalerweise den Appetit auf Gold, das keine Rendite abwirft, dämpft. Der jüngste Rückgang der Anleiherenditen, bei dem die Anleger :innen darauf setzen, dass die Zinsen ihren Höchststand erreicht haben und bald wieder sinken werden, hat dem Anstieg des Goldpreises zusätzlichen Auftrieb verliehen.
Beliebte Anlage in Krisenzeiten
Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jay Powell, warnte am Freitag, dass die Zentralbank die Zinsen weiter erhöhen könnte, fügte aber hinzu, dass sich die Politik bereits in einem „restriktiven Bereich“ befinde. Analyst:innen warnten, dass es dem Edelmetall schwer fallen könnte, seine Gewinne zu halten und dauerhaft über der Marke von 2.075 Dollar pro Feinunze zu handeln, wenn nicht ein breiteres Spektrum von Marktteilnehmern nachhaltigere Käufe tätigt.
Die Anziehungskraft von Gold nimmt laut Euronews aus verschiedenen Gründen zu, wenn die Zinssätze sinken. Erstens gehen die Renditen kurzfristiger Staatsanleihen, die mit Gold konkurrieren, tendenziell zurück. Geringere Renditeerwartungen bei Bargeld veranlassen die Anleger:innen, nach besseren Alternativen zu suchen. Wenn die Zinssätze aufgrund von Konjunkturabschwächungen oder Rezessionen sinken, können Aktien zudem nur schwer positive Renditen erzielen. Gold dient letztlich als Absicherung gegen wirtschaftliche Risiken und Ängste und bietet Anleger:innen eine einzigartige Diversifizierung ihrer Portfolios, da es nicht mit Anleihen und Aktien korreliert.