Schließung

Goodbye, Wisr: Wiener HR-Startup für ältere Menschen muss zusperren

Klaudia Bachinger und Carina Roth von WisR. © WisR
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2018 die erste Finanzierungsrunde, 2019 im Finale des „Entrepreneur of the Year“-Awards, dann im Google-Accelerator – und dann kam Corona: Nach vier Jahren Betrieb kündigt heute das Wiener Startup WisR an, zuzusperren. Die beiden Gründerinnen Klaudia Bachinger (CEO) und Carina Roth (CFO) sehen keinen Weg mehr, die geplanten Job-Services für ältere Menschen weiter fortzuführen und haben sich zur Schließung des Unternehmens entschlossen.

„Die COVID-Krise hat unsere Jobplattform für Menschen im Ruhestand von einem Tag auf den anderen quasi aufs Eis gelegt. Ältere Menschen galten über Nacht als schützenswert, die Nachfrage seitens der Unternehmen ist stark gefallen“, heißt es in einer Aussendung. „Es war das falsche Timing. Die Prioritäten der Firmen liegen seit Corona verständlicherweise woanders. Nur, ohne Wachstumsmöglichkeiten, die wir als Startup brauchen, können und wollen wir nicht weitermachen.“

Neben den Gründerinnen sind an WisR Business Angel Nikolaus Futter, der Lemmings-Fund rund um Thomas Schranz, sowie Mihalovits Invest und Jacobo Invest aus Deutschland beteiligt. Insgesamt wurden mehrere hunderttausend Euro investiert.

Strategiewechsel beim Wiener Startup WisR

Pivot im September 2020 half nicht

Ursprünglich planten die Gründerinnen, über eine Job-Plattform Senior-Experten an Unternehmen zu vermitteln, um so Generationenzusammenarbeit und Wissenstransfer zu fördern. Doch wie andere spezialisierte Job-Plattformen auch brachten die Lockdowns und hohen Arbeitslosenzahlen der Corona-Krise den großen Rückschlag. Wie berichtet versuchten die beiden im September 2020 einen Strategiewechsel. Doch auch der Pivot hin zu einem Anbieter von Kommunikations-Software zwischen bestehenden und ausgeschiedenen Mitarbeitern eines Unternehmens fruchtete nicht.

Mit Beratungsleistungen hätte man andere Firmen in der Corona-Krise zwar gut unterstützen können, doch am Ende hat das nicht gereicht. Wie es nun weitergeht? „Konkrete Pläne haben Carina und ich erstmal noch nicht und wollen auch ganz offen in die nächsten Monate gehen. Neben dem Abwickeln der GmbH schauen wir uns aber natürlich schon nach neuen Projekten und Opportunities um“, so Bachinger. „Wir wissen jedenfalls, dass Gründertum für uns beide wieder vorstellbar ist – wann, wie und was werden wir aber noch sehen.“

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