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Googles AI Overviews sorgen für Traffic-Einbußen von 70% oder mehr

AI Overviews bei Google. © Google
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Die Einführung von KI-generierten Antworten und Änderungen am Suchalgorithmus von Google hat bei vielen unabhängigen Webseiten zu erheblichen Verkehrseinbußen geführt. Laut einer Bloomberg-Recherche, die Interviews mit 25 Publishern umfasst, berichten zahlreiche Webseiten-Betreiber von Trafficrückgängen um 70 Prozent oder mehr. Diese Entwicklung stört das seit Jahren bestehende symbiotische Verhältnis zwischen Google und Content-Erstellern, bei dem qualitativ hochwertige Inhalte bisher mit Suchmaschinentraffic belohnt wurden.

Wie berichtet, gibt es immer mehr Beobachter, die von einem „Tod des SEO“, also der bisher bekannten Suchmaschinen-Optimierung sprechen. Vielmehr gehe es künftig darum, in den AI-Antworten von Google, ChatGPT, Grok und Co mit der Marke oder einem Link vertreten zu sein, um noch vom Endkonsumenten wahrgenommen zu werden (Trending Topics berichtete).

Besonders betroffen sind kleine und mittelgroße Publisher aus verschiedenen Themenbereichen wie Lifestyle, Reise, DIY und Kochen. Die Datenanalysefirma Similarweb bestätigt branchenübergreifende Verkehrsrückgänge bei einer Stichprobe solcher Websites. Viele Betreiber sehen die Hauptursache in Googles „AI Overviews“, die Inhalte von Webseiten zusammenfassen und direkt in den Suchergebnissen anzeigen, ohne dass Nutzer die Originalseiten besuchen müssen.

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Google soll Traffic-Verluste bestätigt haben

Google selbst bestreitet, dass der Rückgang primär durch KI-Funktionen verursacht wird, und verweist auf andere mögliche Faktoren wie saisonale Nachfrageschwankungen, sich ändernde Nutzerinteressen und reguläre Algorithmus-Updates. Das Unternehmen betont, dass sich die Suchgewohnheiten der Nutzer verändern und Google darauf reagieren müsse, indem es schnellere Antworten und gleichzeitig Möglichkeiten zur tiefergehenden Recherche biete.

Bei einem Treffen mit etwa 20 Website-Betreibern in Googles Hauptquartier im Oktober 2024 entschuldigten sich Google-Mitarbeiter für die Auswirkungen und räumten ein, dass die betroffenen Seiten genau die Art von hilfreichen Inhalten repräsentierten, die das Unternehmen eigentlich fördern wolle. Allerdings konnten sie keine Garantien für eine Erholung des Traffics geben, da sich das Suchprodukt im KI-Zeitalter grundlegend verändert habe. Diese Unsicherheit führt dazu, dass viele Content-Ersteller ihre Geschäftsmodelle hinterfragen müssen.

Google vs. Publisher: Feuer ins Öl

Für die betroffenen Publisher stellt sich zunehmend die Frage nach der Nachhaltigkeit des Systems. Jake Boly, Gründer von „That Fit Friend“, äußert die Befürchtung, dass wenn kleine Publisher und Enthusiasten verdrängt werden, am Ende nur noch Spam und finanzstarke Akteure übrig bleiben könnten. Andere wie Morgan McBride von „Charleston Crafted“ berichten von existenzbedrohenden Umsatzeinbußen – in ihrem Fall ein Rückgang der Werbeeinnahmen um 65 Prozent, was Zehntausende Dollar an Einkommensverlusten bedeutet.

Die Spannungen zwischen Google und den Content-Erstellern nehmen zu. Während einige Publisher alternative Vertriebswege suchen oder ihre Seiten ganz aufgeben müssen, haben sich mehrere hundert größere Creator unter dem Dach des Medienunternehmens Raptive zusammengeschlossen, um gemeinsam mit Google und anderen Tech-Konzernen zu verhandeln. Für viele kommt diese Initiative jedoch zu spät – mindestens drei der zum Google-Meeting eingeladenen Publisher mussten ihre Tätigkeit bereits einstellen, andere verlagern ihre Inhalte auf alternative Plattformen wie YouTube, das ironischerweise ebenfalls zu Google gehört.

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