Google beginnt in Europa, News von Publisher nicht mehr anzuzeigen
Die Streitigkeiten zwischen europäischen Publishern und Googles Suchmaschine haben in der EU ja schon Tradition. Die einen sehen sich für das Anzeigen ihrer Inhalte in den Suchergebnissen nicht ausreichend vergütet, die anderen als kostenloser Traffic-Lieferant nicht genug wertgeschätzt. Nun sollen neue Daten klären, wie abhängig Verlage von Google-Zugriffen sind.
Dazu hat die Suchmaschine einen Testlauf gestartet. „Da wir die Gesetze einhalten, haben Regulierungsbehörden und Verleger um zusätzliche Daten über die Auswirkungen von Nachrichteninhalten in der Suche auf die Nutzung unserer Produkte durch die Nutzer gebeten. Um dieser Bitte nachzukommen, werden wir einen kleinen, zeitlich begrenzten Test durchführen, bei dem wir keine Ergebnisse von Nachrichtenverlagen aus der EU in Google News, Search und Discover anzeigen“, heißt es seitens Google dazu.
„Dieser Test betrifft 1 % der Nutzer in Belgien, Kroatien, Dänemark, Griechenland, Italien, den Niederlanden, Polen und Spanien. Wir pausieren den Test in Frankreich vorerst. Wir werden weiterhin Ergebnisse von anderen Websites zeigen, auch von Nachrichtenanbietern mit Sitz außerhalb der EU. Mit diesem Test wollen wir herausfinden, wie sich die Ergebnisse von EU-Nachrichtenverlagen auf das Sucherlebnis unserer Nutzer und den Traffic der Verlage auswirken“, heißt es weiter.
Google treibt AI-generierte Inhalte voran
Für Google, das seine KI-generierten Inhalte immer weiter vorwärts treibt, ist der Testlauf sicher auch interessant – nämlich insofern, ob sich das Nutzungsverhalten deswegen in Bezug auf Search ändert. Kürzlich hat Google bekannt gegeben, dass die AI Overviews (Gemini schreibt längere Antworten zu Nutzerfragen, auch im News-Bereich) auf 100 weitere Ländern ausgeweitet werden – allerdings nicht auf EU-Staaten. In der EU scheut man noch vor dem Rollout, möglicherweise auch wegen ungeklärten Copyright-Fragen.
Jedenfalls soll die Search Genenerative Experience (SGE) mittlerweile weltweit mehr als einer Milliarde Nutzer:innen zur Verfügung stehen. Währenddessen sind auch die AI-Startups OpenAI und Perplexity auf dem Vormarsch, sie positionieren sich auch als Google-Alternativen. Dazu sind sie Deals mit zahlreichen Publishern eingegangen, um deren Inhalte in den Antworten der AI-Chatbots anzuzeigen.