Google Green Light: Wie Maps-Daten die „Grüne Welle“ ermöglichen
Die „Grüne Welle“: So lautet das Ziel der Bemühungen im modernen Straßenverkehr, um es Fahrer:innen zu ermöglichen, ihre Stopps vor roten Ampeln zu minimieren. Durch einen flüssigeren Verkehr soll es nicht nur möglich sein, viel Zeit und Frustration zu sparen, sondern auch die CO2-Emissionen von Autos signifikant zu reduzieren. Ein wichtiges Projekt in diesem Bereich stammt von Google: Das Vorhaben „Green Light“ ist heute in 14 Städten im Einsatz und es sollen bald weitere folgen.
Grüne Welle kann Luftverschmutzung reduzieren
Seit etwa einem Jahr arbeitet Google an Green Light, berichtet das Wall Street Journal. Für die Grüne Welle soll dabei keine neue Hardware nötig sein. Stattdessen kommen Daten zum Einsatz, die direkt von neuen, mit dem Internet verbundenen Fahrzeugen oder von Navigations-Apps auf den Handys der Fahrer:innen gesammelt werden. Das kann Städten dabei helfen, die Zeitsteuerung ihrer Ampeln anzupassen und sie so besser auf die realen Verkehrsmuster einzustellen. Die Autos dienen dadurch praktisch selbst als Sensoren.
Google Green Light ist unter anderem in Abu Dhabi, Hamburg, Seattle und Kalkutta im Einsatz. Laut Google kann das System die Stopps an Kreuzungen um 30 Prozent reduzieren. Das soll durchaus einen großen Unterschied beim Klimaabdruck machen. Denn Studien besagen, dass die Luftverschmutzung an Kreuzungen aufgrund des Leerlaufs etwa 29 Mal höher ist als auf offenen Straßen.
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Google nutzt Daten von Google Maps
Für das Projekt nutzt Google seine eigenen Daten, die von den Nutzer:innen von Google Maps stammen, um die Ampelschaltung zu optimieren. Ein großer Vorteil davon soll sein, dass sich dadurch kostspielige und zeitaufwändige Studien ersparen lassen, die normalerweise erforderlich sind, um die Zeitsteuerung eines Verkehrssignals zu ändern, sagt Henry Liu von der University of Michigan, dessen Team selbst die Möglichkeiten zur Grünen Welle erforscht. Bei solchen Studien müsse man die Anzahl der Autos an einer bestimmten Kreuzung im Laufe eines Tages zählen. In den USA koste das jedes Mal rund 5.000 Dollar, weswegen Ampelschaltungen an den meisten Kreuzungen nur alle fünf Jahre Updates erhalten.
Dieses Problem soll Green Light lösen. Wenn Städte sich für das Projekt anmelden, erhalten sie ein Dashboard, das ihnen Empfehlungen für die Aktualisierung der Zeitsteuerung an bestimmten Kreuzungen gibt. Wichtig ist, dass das AI-gestützte System von Google auswertet, wie sich die Verkehrsmuster nach der Aktualisierung der Ampelschaltungen verändern. Dadurch können die Städte nämlich die realen Ergebnisse ihrer Änderungen messen.
Green Light weitet sich auf mehr Städte aus
In Seattle haben die Daten von Green Light die Verkehrsplaner:innen davon überzeugt, die Ampelschaltungen an fünf Kreuzungen ab Juni 2022 zu aktualisieren. Nach einer anschließenden Analyse behielt man diese Aktualisierungen an vier der Kreuzungen bei. Die Stadt setzt das System weiterhin neben traditionellen Methoden ein. Green Light hat derzeit eine Warteliste, aber das Projekt wird schnell auf neue Städte ausgeweitet, die Google später in diesem Jahr bekannt geben will.