Google in den USA als Monopolist verurteilt – wird der Konzern aufgespalten?
Ein Monopolist, der seine Marktmacht missbraucht: Ein US-Richter hat entschieden, dass Google illegal gehandelt hat, um seine Konkurrenz zu benachteiligen und ein Monopol bei der Online-Suche und damit verbundener Werbung aufrechtzuerhalten. Das Urteil vom Montag ist ein schwerer Schlag für Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, und könnte die Geschäftspraktiken von Technologiegiganten verändern.
Google wurde 2020 vom US-Justizministerium wegen seiner Kontrolle über etwa 90% des Online-Suchmarktes verklagt. Es ist eine von mehreren Klagen, die gegen große Technologieunternehmen eingereicht wurden, da die US-Kartellbehörden versuchen, den Wettbewerb in der Branche zu stärken. Noch gibt es kein Strafmaß, jedoch ist möglich, dass Google gezwungen werden könnte, Teile seines Geschäfts (zB. YouTube, Android, Chrome-Browser) verkaufen zu müssen.
Mögliche Konsequenzen für Google
Die genauen Strafen oder anderen Maßnahmen gegen Google und Alphabet werden in einer zukünftigen Anhörung festgelegt. Die Regierung hat „strukturelle Erleichterung“ gefordert, was theoretisch zur Aufspaltung des Unternehmens führen könnte. US-Bezirksrichter Amit Mehta erklärte, Google habe Milliarden gezahlt, um sicherzustellen, dass es die Standard-Suchmaschine auf Smartphones und Browsern ist. Apple zahlte der Suchmaschinenkonzern im letzten Jahr der New York Times zufolge satte 18 Milliarden Dollar, um auf im Safari-Browser auf iPhone, iPad und Mac als präferierte Suchmaschine voreingestellt zu sein.
Die Google-Mutter Alphabet plant, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Das Unternehmen argumentiert, dass es die beste Suchmaschine anbietet, aber laut dem Urteil diese nicht einfach verfügbar machen darf. US-Justizminister Merrick Garland bezeichnete das Urteil als „historischen Sieg für das amerikanische Volk“.
Auswirkungen auf die Technologiebranche
Das Urteil folgt auf einen 10-wöchigen Prozess in Washington DC, bei dem Staatsanwälte Google beschuldigten, jährlich Milliarden von Dollar an Apple, Samsung, Mozilla und andere zu zahlen, um als Standard-Suchmaschine vorinstalliert zu werden. Die USA sagten, Google zahle typischerweise mehr als 10 Milliarden Dollar pro Jahr für dieses Privileg.
Richter Mehta kam zu dem Schluss, dass die Position als Standard-Suchmaschine „äußerst wertvolles Territorium“ für Google ist. Ein weiterer Fall gegen das Technologieunternehmen bezüglich seiner Werbetechnologie soll im September vor Gericht gehen. In Europa wurde Google bereits wegen Monopolfällen mit Milliarden Euro Strafen belegt.