Googles Business leidet nicht unter der AI-Konkurrenz – im Gegenteil
Mit einem Umsatz von 80,5 Milliarden Dollar (+15% YoY) und davon einem Profit von satten 23,7 Milliarden Dollar (+36%) ist weiterhin klar: Alphabet mit den Kerngeschäften Google Search, YouTube und immer mehr auch der Cloud ist weiter eine Gelddruckmaschine sondergleichen. Im letzten Geschäftsquartal konnte man Erwartungen von Analyst:innen klar schlagen, und die guten Zahlen haben den Kurs der Aktie nachbörslich um satte 12 Prozent nach oben springen lassen.
Google Search mit dem Werbegeschäft ist weiter der größte Umsatzbringer mit 46,2 Milliarden Dollar im ersten Quartal 2024, Google Cloud mit 9,6 Milliarden Dollar ist mittlerweile ein größeres Business als YouTube, das etwa 8 Milliarden Dollar einbrachte. Wegen der starken Zahlen wird Alphabet erstmals auch eine Dividende von 20 US-Cent pro Share ausschütten, und zwar am 17. Juni. Das hat zusätzlich für den Kurssprung gesorgt.
Bei all dem ist aber noch nicht klar, wie und ob die großen AI-Ambitionen von Google zu diesem Wachstum beitragen – explizit ausgesprochen wurde es nicht. „Unsere Ergebnisse im ersten Quartal spiegeln die starke Leistung von Search, YouTube und
Cloud. Wir sind mit unserer Gemini-Ära gut vorangekommen und es gibt eine große Dynamik im gesamten Unternehmen. Unsere führende Rolle in der KI-Forschung und -Infrastruktur sowie unsere globale Produktpräsenz positionieren uns gut für die nächste Welle von KI-Innovationen“, so CEO Sundar Pichai in einem Statement gegenüber Investoren.
Neue Zahlen verdeutlichen, warum Google Angst vor ChatGPT hat
ChatGPT und Microsoft forderten Google heraus
Damit ist erst einmal vom Tisch, dass Google unter dem Aufstieg von ChatGPT und Co leiden würde – nach wie vor sind Werbeanzeigen in der Google-Suche und auf YouTube wahre Geldgruben, und die Cloud-Dienste erfreuen sich auch guter Beliebtheit. Mit Gemini hat das Unternehmen – mit vielen Rückschlägen – nun endlich einen tauglichen ChatGPT-Konkurrenten am Markt platziert, der nun vermarktet und mit anderen Produkten gebündelt werden kann. Ob sich das umsatzseitig auswirkt, wird Google aber noch beweisen müssen.
Was feststeht ist auch, dass die AI-Expansion auch ordentlich kostet. Google hat im ersten Quartal 12 Milliarden Dollar für Investitionen ausgegeben, als mit 91 Prozent mehr fast eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Laut CFO Ruth Porat seien die Ausgaben für Server und Rechenzentren erhöht worden, um die künstliche Intelligenz im gesamten Unternehmen einzusetzen. Das Unternehmen gab außerdem bekannt, dass es in den ersten drei Monaten dieses Jahres 11,9 Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung ausgegeben hat, was einem Anstieg von 4 Prozent entspricht.
Zwar sieht man nicht, ob AI-Produkte direkt zum Umsatzwachstum beitragen, jedoch ist auch klar, dass das Unternehmen AI-Features quer durch seine Produktpalette integriert hat und im Vorjahr etwa 10.000 Mitarbeiter:innen abgebaut hat. Man kann davon ausgehen, dass durch Künstliche Intelligenz bereits gewisse Effizienzen gehoben werden. Zudem werden AI-Features schon bald viel deutlicher im Hauptprodukt, nämlich der Suchmaschine, zu sehen sein.