Unicorn

Google steigt bei finnischer Nokia-Smartphone-Firma HMD Global ein

Nokia-Smartphones von HMD Global. © HMD Global
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Erst 2016 gegründet, ist das finnische Unternehmen HMD Global genau genommen ein Startup-Unicorn. Mittlerweile zu einer Milliardenbewertung aufgestiegen, hat sich HMD vor einigen Jahren dieExklusivrechte gesichert, um Android-Smartphones unter der allseits (immer noch) bekannten Marke Nokia verkaufen zu können. Das Paket hat nun auch Google überzeugt. Gemeinsam mit Nokia (dem Netzwerk-Ausrüster) und dem Chip-Riesen Qualcomm investiert der Internet-Riese nun satte 230 Millionen Dollar in die finnische Firma.

„Von Anfang an hat HMD Global daran gearbeitet, starke Bindungen zu unseren strategischen Partnern aufzubauen. Diese zusätzliche Investition ist eine weitere Bestätigung unserer langfristigen Geschäftsstrategie und ein Beweis für unsere gemeinsame Mission, moderne Mobiltechnologie für jedermann zugänglich zu machen“, heißt es seitens Florian Seiche, CEO von HMD Global. „Als einziger großer europäischer Smartphone-Hersteller bleiben wir unseren finnischen Wurzeln und den Markenzeichen treu, für die unsere Kunden Nokia Telefone als Synonym ansehen. Mit der Unterstützung unserer starken Partner freue ich mich außerordentlich auf das nächste Kapitel der Nokia Geräte.“

Indien und Brasilien im Fokus

Das Unternehmen, das von ehemaligen Nokia-Managern gegründet wurde, hat sich bereits 2018 mit einem 100-Mio.-Dollar-Investment (angeführt von Ginko Ventures) zu einem Einhorn gemausert. Seit 2016 hat es Nokia immerhin geschafft, in 91 Märkten und 250.000 Einzelhandelsgeschäften weltweit vertreten zu sein und hat bis heute über 240 Millionen Telefone verkauft. Für Samsung, Huawei und Co ist das keine wirkliche Konkurrenz, aber immerhin gibt es mit HMD Global einen großen europäischen Hersteller von Smartphones (gefertigt wird in China, Brasilien, Indien, Indonesien und Vietnam).

Dieser europäischer Hersteller wird mit den neuen großen US-Investoren nun deutlich amerikanischer. Von Google ist HMD Global im Rahmen des Android One-Programms ohnehin abhängig. Nun geht es darum, mit Hilfe der US-Millionen mehr 5G-Smartphones auf den Markt zu bringen, die Präsenz in den Wachstumsmärkten Brasilien, Afrika und Indien auszubauen und Kapazitäten im Bereich der mobilen Cybersicherheit auszubauen, heißt es seitens des Unternehmens.

Gut möglich ist, dass die EU-Wettbewerbshüter ob des Investments noch ein Wörtchen mitzureden haben. Denn denen muss es nicht schmecken, wenn der führende Anbieter von mobilen Betriebssystemen (Android) in den einzigen großen europäischen Smartphone-Hersteller investiert.

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