Alphabet steigt bei Krypto-Konzern Digital Currency Group ein

Es ist nach den Finanzierungsrunden für die Krypto-Exchange FTX die größte Investmentrunde in ein Krypto-Unternehmen bis dato: Die Digital Currency Group (GCG) aus New York hat sich in einer Finanzierungsrunde 700 Millionen Dollar und eine Bewertung von zehn Milliarden Dollar abgeholt. Damit unterstreicht das Konglomerat, zu dem der Fonds-Betreiber Grayscale und das im Krypto-Bereich führende Online-Medium Coindesk gehören, seine Relevanz in der Industrie.

Auch die Namen, die in das New Yorker Unternehmen investieren, können sich sehen lassen. So kommt der Vision Fund 2 von Softbank ebenso an Bord wie Capital G, der Investment-Arm von Google, Ribbit Capital, Latin America Fund sowie GIC, ein staatlicher Investment-Fonds von Singapur. DCG wurde 2015 von Barry Silbert gegründet, nachdem er zuvor SecondMarket aufbaute und dann an die NASDAQ verkaufte. Der Investment-Profi sattelte damals relativ früh auf Krypto um – und hat über die Jahre gezeigt, wie erfolgreich das sein kann.

„Als Teil von Alphabet haben wir besonderen Zugang zu den Erkenntnissen und der Expertise von Google. Bislang haben wir über 2.000 Googler mit dem nötigen Fachwissen eingestellt, um die Probleme von Unternehmen zu lösen, die schnell skalieren“, heißt es seitens Capital G. Das könnte DCG wesentlich beim weiteren Wachstum helfen.

Einer der größten BTC-Investoren

DCG ist eigenen Angaben zufolge profitabel, Gründer Silbert hält immer noch 40 Prozent am Unternehmen. Ein Börsengang stünde derzeit nicht zur Debatte, so Silbert gegenüber dem Wall Street Journal. Wichtigstes Produkt der Unternehmensgruppe ist der Grayscale Bitcoin Trust, in dem aktuell 654.600 BTC liegen – das sind rund 3,1 Prozent aller in Umlauf befindlichen Bitcoins und umgerechnet aktuell rund 34 Milliarden Euro. Neben dem Bitcoin Trust gibt es eine Reihe weiterer Krypto-basierter Fonds zu verschiedenen Coins und Token. Insgesamt hat Grayscale mehr als 53 Milliarden Dollar under Management.

Außerdem investiert DCG in andere Krypto-Unternehmen, darunter etwa Bitgo, Bitwala (heute Nuri), Blockstream, Brave, Chainalysis, Coinbase, Dapper Labs, Decentraland, EToro, Fireblocks, FTX, Kraken oder Protocol Labs. Damit steht und fällt das Unternehmen eindeutig mit der Performance der gesamten Branche. Insgesamt hat DCG in 175 Blockchain-bezogene Unternehmen in über 35 Ländern investiert.

Silbert selbst ist ein ausgewiesener Bitcoin-Fan und hält von den meisten anderen Krypto-Assets offenbar wenig. „Neunundneunzig Prozent der heute existierenden digitalen Werte sind überbewertet, und die meisten haben keine wirkliche Existenzberechtigung“, so Silbert gegenüber CNBC.. „Aber ich glaube auch an die schöpferische Zerstörung, und es ist in Ordnung, dass sie nicht wertvoll sein werden – was dabei herauskommen wird, sind einige unglaublich wertvolle, wirkungsvolle Protokolle.“