Google verbannt Zoom von den Computern der Mitarbeiter
Die Video-Conferencing-Software Zoom erfreut sich in der Corona-Krise größter Beliebtheit – und hat so auch die Aufmerksamkeit von Sicherheitsforschern auf sich gezogen. Diese haben wie berichtet so viele Sicherheitslücken in der teilweise kostenlosen Software entdeckt, dass sich Zoom-CEO Eric S. Yuan bereits öffentlich dafür entschuldigt und seine gesamten Entwickler auf die Verbesserung der Datensicherheit angesetzt hat.
Dem Internet-Konzern Google reichen die versprochenen Maßnahmen aber nicht aus. Mitarbeiter, die Zoom auf ihren Computern nutzen, wurden jetzt darüber informiert, dass Zoom nicht länger auf den Arbeitsrechnern funktionieren würde. Die App würde den Sicherheitsstandards von Google nicht entsprechen. Angestellte, die Zoom verwenden würden, um mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben, sollten auf die Web-Version oder die Mobile-Apps ausweichen.
Auch SpaceX und New Yorker Schulen verbieten Zoom
Google ist nicht die einzige Organisation, die Zoom verbannt. Zuvor hat auch Elon Musk Weltraumfirma SpaceX von einer Nutzung abgesehen, und die New Yorker Schulbehörde hat Schulen dazu aufgerufen, Zoom nicht mehr zu verwenden und stattdessen auf Software von Microsoft auszuweichen. Derweil hört man in Österreich von sehr vielen Unternehmen und auch einigen Lehrern, dass sie Zoom verwenden.
Google wiederum hat den enormen Anstieg in der Nachfrage nach Online-Collaboration-Software dazu genutzt, sein eigenes Angebot nachzuschärfen. Zuvor unter dem etwas sperrigen Namen „Google Hangouts Meet“ bekannt, wurde die Video-Conferencing-App der Einfachheit halber in „Google Meet“ umbenannt. Wie viele andere Kommunikations-Tools ist auch die Nutzung von Google Meet in den letzten Wochen explodiert – pro Tag sollen zwei Millionen neue Nutzer dazu kommen.
Ex-Facebooker soll Dinge richten
Zoom derweil strengt sich an, um sein angekratztes Image zu bessern und die Sicherheit seiner Software zu erhöhen. Dazu hat CEO Yuan nun einen bekannten Namen an Bord geholt: Alex Stamos, der ehemalige Sicherheitschef von Facebook, soll nun nach dem Rechten sehen. Außerdem muss sich Zoom mit einer Sammelklage wegen den Sicherheitsmängeln auseinandersetzen – diese hat ein Aktionär im US-Bundesstaat Kalifornien eingebracht. Der Höhenflug der Aktie des Unternehmens ist derweil vorüber.