Google zeigt sich ab jetzt offen für KI-Waffen
Google hat kürzlich eine wichtige Änderung an seiner Website vorgenommen: Das Unternehmen hat sein öffentliches Versprechen entfernt, keine KI für militärische Waffen oder Überwachungszwecke zu entwickeln. Durch diese Anpassung, über die Bloomberg berichtete, distanziert sich Google von den eigenen ethischen Grundsätzen, die seit 2018 fest verankert waren.
James Manyika, Leiter der Research-Abteilung, und Demis Hassabis, CEO von Google DeepMind, nahmen in einem Blogeintrag Stellung zum neuen Auftreten des Unternehmens. Sie betonen darin den Wunsch nach erhöhter Sicherheit und plädieren für die verstärkte Zusammenarbeit von Unternehmen, Regierungen und Organisationen. Ziel sei es, eine AI zu entwickeln, die sowohl Menschen schützt als auch globales Wachstum fördert.
Interne Diskussionen um ethische Verpflichtungen
Die Entscheidung, das eigene Anti-Waffen-Prinzip aufzugeben, ist auch ein Fingerzeig an die eigene Belegschaft. Der Tech-Gigant erteilt den Bedenken einiger Mitarbeitenden eine Abfuhr. Erst letzten Sommer schlossen sich 200 Angestellte der Tochterfirma Google DeepMind zusammen, um eine Abkehr von zukünftigen Militärkooperationen durchzusetzen.
Google stellte bereits zu diesem Zeitpunkt Cloud-Dienste für die US-amerikanischen sowie israelischen Streitkräfte bereit. Gleichzeitig beharrte Google darauf, dass ihre KI keine Menschenleben gefährde.
Auch Meta kooperiert mit Regierungsbehörden
Die aktualisierten KI-Richtlinien der Alphabet-Tochter sollen „unbeabsichtigte oder schädliche Auswirkungen verhindern“ und sich an den „international anerkannten Prinzipien des Völkerrechts und der Menschenrechte“ orientieren. Damit schaffen sich die Verantwortlichen einen deutlich größeren Spielraum für neue Verträge mit militärischen Interessen.
Der Druck auf Google wächst auch durch die dynamische Konkurrenzsituation. Mark Zuckerbergs Meta kündigte Ende letzten Jahres an, die US-amerikanischen Behörden mit KI-Modellen auszustatten. Diese dürften laut eigenem Statement für Verteidigungsmaßnahmen genutzt werden.
Google wird sich dem schwierigen Balanceakt stellen müssen, künftig die eigene Vorreiterrolle in der KI-Entwicklung zu unterstreichen und parallel seine ethischen Grundsätzen nicht vollends über Bord zu werfen. Eine intensivere Zusammenarbeit mit Militär und Regierungen könnte weitere gesellschaftliche Debatten anstoßen.
Meta stellt US-Behörden KI-Modelle für militärische Zwecke zur Verfügung