Gorilla: Der Macher der Polizei-Kontrollen-App Spector hat ein CRM entwickelt
Dominik Sattler war gerade einmal 18 Jahre alt, als er seinen ersten App-Hit landete. Spector ist eine Smartphone-App, die vor Polizeikontrollen warnt. Schon in den ersten drei Wochen brachte es die praktische Anwendung auf 15.000 Nutzer. Die Firma ist in Liechtenstein beheimatet und laufe nach wie vor sehr gut, meint Sattler im Gespräch mit Trending Topics. Der Vorarlberger arbeitet aber gerade an seinem nächsten Coup, ein Tool für Kunden- und Projektmanagement, Buchhaltung, Rechnungsstellung und interne Kommunikation in einem. Gorilla CRM heißt die Software, die seit Anfang des Jahres verfügbar ist.
Wie Sattler den Spagat von einer Polizei-Warn-App zu einem ausgefeilten CRM geschafft hat? Der heute 24-Jährige hat eine Digitalagentur. „Die ist sehr schnell gewachsen, es waren immer mehr Mitarbeiter und ich wollte alles digital managen“, erzählt Sattler. Am Ende hatte er einen mittleren fünfstelligen Betrag in CRM-Lösungen gesteckt, weil er für jedes Problem ein weiteres Tool oder Modul bezahlen musste: Projektmanagement, CRM, interne Kommunikation, Abrechnung. Also hat er selbst ein System entwickeln lassen, das genau das kann, was er für seine Firma braucht. Diese Lösung zu verkaufen war zunächst gar nicht geplant.
500 Kunden seit Jänner
Ein Geschäftspartner, der mit seiner Firma vor demselben Problem stand, hat Sattler schließlich auf die Idee gebracht: „Er hat uns überredet, das System zu verkaufen und versprochen, die ersten 1.000 Kunden zu bringen“. Seit Jahresbeginn ist das Gorilla CRM auf dem Markt und bereits bei 500 Firmen im Einsatz. Dass es bereits Dutzende solcher Softwarelösungen gibt, stört Sattler nicht. „Gorilla hat bereits in der Basic-Version alles vereint, was man bei anderen Systemen nur mit teuren Upgrades bekommt“, erklärt er. Dadurch sei die Software vor allem für mittelständische Unternehmen interessant. Bis 2020 will die Firma mit Gorilla Marktführer beim Mittelstand in Europa sein.
Das CRM kann von Firmen ab 135 Euro im Monat für fünf Nutzer verwendet werden. Die individuelle Einrichtung des Systems kostet einmalig rund 700 Euro. Die Firma bietet aber auch die Entwicklung komplett maßgeschneiderter Module oder Lösungen an und laut Sattler liegt der Preis dafür bei nur einem Bruchteil von dem, was andere Firmen verrechnen würden. Ab 2.500 Euro wird individuelle programmiert. Dazu kann die Firma spontan auch 15 neue Developer an Bord holen. „Wir sind da im Recruiting sehr gut“, meint Sattler – wie er das genau macht, will er aber nicht verraten.