GoStudent holt frische 95 Mio. Dollar – Mischung aus Equity und Debt

GoStudent, das Wiener Unicorn für digitalen Nachhilfeunterricht, hat eine Kapitalerhöhung in Höhe von 95 Millionen US-Dollar angekündigt. Das Unternehmen plant, diese Mittel für die Umsetzung seiner Vision des hybriden Lernens und die Weiterentwicklung von KI-Anwendungen zu verwenden. Die Kapitalerhöhung umfasst (eine mittlereile bei Tech-Investments weit verbreitete) Eigen- und Fremdkapital und kommt von der Deutschen Bank, Left Lane Capital, DN Capital, Tencent, Prosus, DST, Coatue und Softbank Vision Fund 2.

Wie fast überall anders auch, hat man sich auch bei Gostudent groß das Thema AI auf die Fahnen geschrieben. Im Mai 2023 präsentierte GoStudent seine KI-Strategie als wesentlichen Bestandteil der Vision des hybriden Lernens. Das Unternehmen schätzt, dass der globale Markt für KI im Bildungsbereich bis 2027 10-20 Milliarden USD erreichen könnte. Mit dieser Finanzierungsrunde wird GoStudent die Entwicklung von KI-gesteuerten Tools intensivieren. Außerdem will man auch verstärkt mit VR arbeiten – auch dazu gab es bereits eine erste Initiative.

Die vergangenen Finanzierungsrunden von GoStudent waren im Volumen viel größer – was die aktuelle schwierige Lage am Finanzierungsmarkt widerspiegelt. Wie sich die Bewertung des Unternehmens entwickelt hat, ist aktuell nicht öffentlich.

GoVR: Nachhilfe-Plattform GoStudent bietet erstmals VR-Sprachkurse

Um die über 23.000 Tutoren auf der Plattform zu unterstützen, entwickelt GoStudent einen KI-Lehrplangenerator, der auf den lokalen Lehrplan abgestimmt ist und den Tutoren durchschnittlich 15 Minuten pro Unterrichtseinheit spart. Das Unternehmen wird auch KI-gesteuerte inhaltsbasierte Lernmöglichkeiten einführen, damit Schüler zwischen den Nachhilfeeinheiten selbstständig mit individuell angepassten Inhalten lernen können.

GoStudent ist der Ansicht, dass Bildung nicht einheitlich ist und plant, die Mittel in innovative hybride Lernlösungen für die DACH-Region zu investieren. Laut einer von GoStudent durchgeführten Studie wünschen sich 61 Prozent der Eltern eine Kombination aus Online- und Offline-Lernhilfe für ihre Kinder. Basierend auf dieser Erwartung wird GoStudent in Österreich und Deutschland eigene Unterstützungsangebote einführen, die auf die individuellen Lernbedürfnisse der Kinder zugeschnitten sind. Diese Angebote umfassen Online-Einzelunterricht, Offline-Gruppenunterricht und die neu eingeführte Virtual Reality-Sprachlernplattform GoVR.

“Durch ein hybrides Angebot aus KI-gesteuerter Lernunterstützung oder Virtual Reality-Unterricht in Kleingruppen gepaart mit herkömmlicher Nachhilfe, kann ein wirklich maßgeschneidertes Lernumfeld für jedes einzelne Kind erstellt werden, um es bestmöglich auf seine Zukunft vorzubereiten“, so Mitgründer und CEO Ohswald in einer Aussendung. „Außerdem werden die Kundinnen und Kunden dank unseres Hybridmodells größtmögliche Flexibilität erhalten. Eine Familie, die beispielsweise Offline-Nachhilfe bevorzugt, kann während eines Urlaubs auf Online-Einzelunterricht umsteigen, damit der Lernfluss nicht unterbrochen wird.“

Wie berichtet gab es in der Vergangenheit immer wieder Kritik an GoStudent – unter anderem auch wegen den automatischen Vertragsverlängerungen, die ein Gericht bereits für nichtig erklärte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, betont das Unternehmen.

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