Merger

Graphwise: Großer AI-Merger mit Wiener Semantic Web Company

Andreas Blumauer und Atanas Kiryakov, nunmehr Graphwise. © Graphwise
Andreas Blumauer und Atanas Kiryakov, nunmehr Graphwise. © Graphwise
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Sie sehen sich als versteckter AI-Champion in Österreich und fusionieren jetzt mit einem anderen Player am Markt, um (zumindest personell) größer zu werden als das bekannte AI-Startup Aleph Alpha aus Deutschland: Die Semantic Web Company aus Wien rund um CEO Andreas Blumauer gibt heute die Fusion mit Ontotext aus Sofia, Bulgarien bekannt. Gemeinsam verschmilzt man zum neuen Unternehmen Graphwise und will so zu weltweit führenden Anbieter von Graph-basierter KI werden – mit 200 Mitarbeiter:innen.

Das Wiener und das bulgarische Unternehmen legen ihre Produkte GraphDB von Ontotext und die Metadaten-, Wissensmodellierungs- und Text Mining-Software der Semantic Web Company zusammen. Graphen funktionieren dabei wie ein Navigationssystem für LLMs, die ja durchaus öfters halluzinieren oder falschen Informationen geben.Sie steuern KI-Modelle mit Präzision und Kontext, um vertrauenswürdige, verständliche Ergebnisse zu erzielen. So wie ein GPS-System genaue Routen liefert und falsche Abzweigungen verhindert, lenken Knowledge-Graphen-KI-Modelle in die richtige Richtung, indem sie Daten sinnvoll strukturieren und verknüpfen“, heißt es seitens Graphwise.

Die Semantic Web Company wurde bereits 2005 gegründet und beschäftigt sich seither mit Machine Learning. Das Unternehmen hat bewegte Zeiten hinter sich, denn mit dem Jahreswechsel 2023/2024 mussten konkrete Maßnahmen hinsichtlich Einsparungen und Umstrukturierungen gemacht werden. Zuvor machte die Firma höhere Investitionen wegen dem Aufkommen von generativer AI und Large Language Models und erfuhr 2023 starken Kundenverlust, während hohe Inflation und gestiegene Personalkosten zuschlugen. Nun geht man mit dem Merger mit Ontotext ins nächste Kapitel.

Im Interview spricht Andreas Blumauer, nunmehr SVP Growth bei Graphwise, über den Zusammenschluss:

Wie sieht diese Fusion auf Firmenebene aus? Welche Firma kauft die andere, bzw. wer bekommt welche Shares?

Andreas Blumauer: Ontotext ist etwas größer, aber es ist durchaus ein Zusammenschluss auf Augenhöhe.  Es ist keine Übernahme, sondern ein klassischer Merger, der von der Semantic Web Company und dem Investor-Konsortium getragen wird, das ursprünglich in Ontotext drin war. Konkrete Angaben zu den Anteilen sind nicht öffentlich.

Wer ist künftig CEO bzw. wer stellt das C-Level?

Das C-Level setzt sich zusammen aus den Management-Teams der ursprünglichen Unternehmen, angereichert um erfahrene Software-Manager zur Weiterentwicklung des amerikanischen Markts. Dafür haben wir unter anderem einen sehr erfahrenen SVP Sales rekrutiert. Die Führungsrolle als President übernimmt der ehemalige CEO von Ontotext, Atanas Kiryakov, und ich übernehme die Rolle als SVP Growth.

Wo ist künftig der Firmenhauptsitz?

Es gibt keinen Firmenhauptsitz, aber unsere wichtigsten Standorte sind in Wien, New York und Sofia –darüber hinaus gibt es Büros in Basel, London und in APAC.

Wie viele Mitarbeiter:innen gibt es dann kombiniert?

In Summe sind wir dann rund 200 Mitarbeiter:innen, wovon etwa ein Drittel in der DACH-Region ansässig ist.

Was ist nun das Kernprodukt des fusionierten Unternehmens, wie könnte man das in einfachen Worten beschreiben?

Die Graphwise-Plattform unterstützt Unternehmen dabei, die Ergebnisse der KI verlässlicher und nachvollziehbar zu machen. Dabei kommen sogenannte Wissensgraphen zum Einsatz wie sie auch Google sie bei ihrer Suche einsetzt oder Microsoft in ihrem Co-Piloten. Gerade im B2B-Umfeld ist es wichtig, dass das spezifische Wissen von der KI richtig verstanden wird – hier hilft das Produkt von Graphwise.

Was genau ist Graphen-KI? Ist es eine Alternative oder ein Add-on zu LLMs?

Es ist ein Add-on zu LLMs. LLMs bilden die Sprache ab und Wissensgraphen repräsentieren Zusammenhänge und Logik zu einem bestimmten Fachbereich. Die Kombination aus beidem ergibt deutlich bessere Ergebnisse – das zeigt der Trend hin zu nachvollziehbarer KI. Die technische Bezeichnung ist Graph RAG, die immer öfter in Unternehmen zum Einsatz kommt.

Welches Problem löst das neue Unternehmen für seine Kunden?

Dem Hype um KI in den letzten Jahren folgt mittlerweile Ernüchterung bei CTOs und CDOs. Niemandem fehlt es an KI-Modellen, aber es fehlt der Zugang zu KI-fähigen Daten, mit denen sie gespeist werden können. Dank der einzigartigen Kombination aus unseren Graphtechnologien und unserer semantischen KI-Expertise können Unternehmen ihre Daten nun mit signifikant höherer Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Kontext verarbeiten. Graphen sind der letzte wichtige Teil des KI-Puzzles, und wir freuen uns, Organisationen auf der ganzen Welt eine einzigartige und bewährte Lösung anbieten zu können. Damit können unsere Kunden die gewünschten Ergebnisse erzielen und ihre KI-Investitionen gewinnbringend einsetzen.

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