Graz will bis 2030 50 % des Stadtstroms aus Sonnenenergie gewinnen
Der Photovoltaik-Boom in Österreich hält an. Jetzt soll auch Graz eine Menge neuer PV-Anlagen bekommen. Bis Ende 2026 sollen 79 Anlagen an 56 Standorten aufgewendet werden, um Sonnenlicht direkt in elektrische Energie umzuwandeln. Damit könnte ab 2027 ein Drittel des Strombedarfs von städtischen Gebäuden und Flächen in Graz gedeckt werden.
Graz präsentiert „Photovoltaik-Masterplan“
Der Plan, in erneuerbare und lokale Energie zu investieren, wird von der Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) als „wichtiger Beitrag zur Energiewende” bezeichnet. „Nur wenn wir selbst unsere Hausaufgaben machen, motivieren wir auch die Bürger:innen, Unternehmen und andere Städte klimafreundlich zu agieren“, sagt sie weiter. Der Photovoltaik-Masterplan, wie ihn die Stadt Graz nennt, sorge für Unabhängigkeit und Preisstabilität. Geplant sind für den Bau von 79 PV-Anlagen an 56 Standorten bis Ende 2026 34,5 Millionen an Gesamtinvestitionen, die aus dem Investitionsfonds der Stadt kommen sollen. Zwar muss der Masterplan erst offiziell bei der nächsten Gemeinderatssitzung abgesegnet werden, einer Mehrheit sollte aber nichts im Weg stehen, da KPÖ, Grüne und die SPÖ bereits zugestimmt haben. Anschließend sollen Genehmigungs-und Ausschreibungsverfahren starten, damit die ersten PV-Anlagen noch 2024 gebaut werden können. Die größte Anlage wird dabei am Flughafen entstehen.
Weitere Strom-Pläne bis 2030
Was die Verteilung betrifft, sollen Flächen der Wasserwirtschaft oder auch die Dächer von Kläranlagen bebaut werden. Darüber hinaus will man die Dächer von städtischen Kindergärten, Schulen, Parkhäusern, Lagerhallen und anderen Gebäuden nutzen – insgesamt rund 50 Objekte. Werden die Anlagen bis Ende 2026 oder Anfang 2027 wie geplant errichtet, sollen rund 6.800 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Dies soll das Budget der Stadt mittel- bis langfristig entlasten. Der Grazer Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) rechnet damit, dass sich die Investitionen in zwölf bis maximal 15 Jahren amortisiert haben. Ziel sei, fossile Energieträger nur noch als Back-up nutzen zu müssen. Die angekündigten Investitionen reichen allerdings nicht aus, deshalb sehen weitere Pläne vor, mit zusätzlichen Anlagen bis 2030 die Hälfte des öffentlichen Strombedarfs zu decken.
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