Insolvenz

Grazer Startup Hadi.App pleite: „Ich habe mich im Stich gelassen gefühlt“

© Hadi App
© Hadi App
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Vor rund zwei Jahren hatte Levi Akgün seinen großen Auftritt: In der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ präsentierte er vor Investoren sein Startup Hadi.App und überzeugte damit. Michael Altrichter sagte ihm 200.000 Euro Investment zu. Hadi.App lässt Nutzer Projekte ausschreiben, für die Handwerker dann Offerte schreiben. „Die Idee war super und ist gut angekommen“, sagt Akgün noch heute stolz. Dennoch steht er vor einem Scherbenhaufen. Hadi.App musste Insolvenz anmelden. Akgüns Agentur, die laut dem Gründer 120.000 Euro investiert hatte, ebenfalls.

Entwickler war plötzlich unauffindbar

Die Probleme begannen laut dem Jungunternehmer nach der TV-Show 2017. „Wir hatten zahlreiche Beschwerden, weil das Produkt nicht funktioniert hat“, erinnert sich Akgün. Der Entwickler der App war jedoch nicht erreichbar und schließlich stellte sich heraus, dass er insolvent war. „Er war unauffindbar und wir hatten keinen Zugriff mehr auf den Source Code“, erzählt der Alleingründer im Gespräch mit Trending Topics. Für die Produktentwicklung bedeutete das, zurück an den Start.

Mit den in der TV-Show zugesagten 200.000 Euro wäre das vielleicht auch gelungen, denkt Akgün rückblickend. Die tatsächlichen Deals werden aber hinter der Kamera verhandelt und am Ende war dieser Deal einer von vielen, die nicht zustande gekommen sind. Der einzige Investor, startup300, steckte rund 11.000 Euro Cash und Beratungsleistung in das Startup und sicherte sich damit 10 Prozent an dem Unternehmen – eine damals für startup300 übliche Summe, wie CEO Michael Eisler im Gespräch mit Trending Topics betont.

„Was willst du mit 10.000 Euro machen“, fragt der Unternehmer. „Ich habe mich im Stich gelassen gefühlt“. Auf Nachfrage bei startup300 habe man Hadi.App die Anteile vergangenes Jahr zu einem symbolischen Preis von einem Euro zum Rückkauf angeboten. Akgün jedenfalls nahm für die Neuentwicklung der Plattform privat 70.000 Euro in die Hand, gereicht hat das aber nicht: „Wir hätten mehr Zeit und Geld gebraucht“. Nach langen Beratungen mit seinem Anwalt beschließt er: „Ich muss den Stecker ziehen“.

+++ Vor und hinter der Kamera: Wie Startups und Investoren bei „2 Minuten 2 Millionen“ dealten  +++

„Was ich gewonnen habe, ist Erfahrung“

Laut KSV1870 ist Hadi.App mit 346.000 Euro überschuldet. Akgün blickt trotz allem positiv in die Zukunft. Für die Vermittlungsplattform gebe es bereits zwei bis drei Kaufinteressenten. Und auch seine Agentur hat er bereits neu gegründet. „Was ich verloren habe, ist Geld“, sagt der Gründer. „Was ich aber gewonnen habe, ist Erfahrung. Ich denke, dass ich in zwei bis drei Jahren alles wieder drinnen habe“.

Werbung
Werbung

Specials unserer Partner

Die besten Artikel in unserem Netzwerk

Deep Dives

#glaubandich CHALLENGE Hochformat.

#glaubandich CHALLENGE 2025

Österreichs größter Startup-Wettbewerb - 13 Top-Investoren mit an Bord
© Wiener Börse

IPO Spotlight

powered by Wiener Börse

Austrian Startup Investment Tracker

Die Finanzierungsrunden 2024

Trending Topics Tech Talk

Der Podcast mit smarten Köpfen für smarte Köpfe

2 Minuten 2 Millionen | Staffel 11

Die Startups - die Investoren - die Deals - die Hintergründe

The Top 101

Die besten Startups & Scale-ups Österreichs im großen Voting

BOLD Community

Podcast-Gespräche mit den BOLD Minds

IPO Success Stories

Der Weg an die Wiener Börse

Weiterlesen