Grazer Wirecard-Tochter muss Insolvenz anmelden
Der Fall von Wirecard hat in Österreich nicht nur Folgen für Startups, Banken und Kunden, sondern auch für eine Tochterfirma. Soeben ist bekannt geworden, dass die Wirecard Central Eastern Europe GmbH (WDCEE) Insolvenz angekündigt hat. Betroffen sind dabei 152 Mitarbeiter, die an den Standorten in Wien und in Graz arbeiten.
„Grund der Insolvenz sind die aktuellen Entwicklungen innerhalb des Wirecard Konzerns, vor allem der beiden größten Schuldnerinnen der Wirecard Central Eastern Europe GmbH (WDCEE), konkret der Wirecard Technologies GmbH (HRB 200352) und der Wirecard AG (HRB 169227), da aus heutiger Sicht kein Mittelzufluss für – ausschließlich das Geschäftsjahr 2020 betreffende – bereits von der WDCEE erbrachten Dienstleistungen und dafür von der WDCEE gestellte Rechnungen zu erwarten ist“, heißt es in der Begründung für die Insolvenz. „Gleichzeitig liegt der Geschäftsführung der WDCEE aktuell keine positive Fortführungszusage aus dem Wirecard Konzern vor.“
Neben den etwa 150 Mitarbeitern sind etwa 70 Gläubiger betroffen. Wurde 2019 noch ein Gewinn der WDCEE von 8,2 Millionen Euro ausgewiesen, reißen die Insolvenzen der deutschen Wirecard Technologies und der Wirecard AG un die Österreich-Tochter mit sich. Die Passiva der WDCEE betragen 2,3 Millionen Euro, auf Aktivaseite stehen 1,7 Millionen Euro.
Einer der Kunden der WDCEE ist übrigens der REWE-Konzern, der Wirecard seit 2009 als als Provider die Zahlungen für die Online-Shops von Billa und Bipa einsetzt. Die Folgen des Wirecard-Skandals haben wir diese Woche bereits mit Experten aus der Fintech-Branche diskutiert: