Green-Bag: Founder suchen Nachfolger für Saftkonzentrat-Startup
Mit Saft aus Fruchtkonzentrat trat das niederösterreichische Startup Green-Bag im Jahr 2020 an. Ziel der beiden Founder Martina Giczy und Bernhard Gager war es, den Verpackungsmüll in den Supermarktregalen sowie das Gewicht beim Transport zu reduzieren und somit Safterzeugnisse nachhaltiger zu machen. Unter anderem haben es die Konzentrate in Denns Biomärkte geschafft (wir berichteten). Doch nun ist der Traum vorbei: Martina Giczy und Bernhard Gager verlassen Green-Bag und suchen nach einem Nachfolger.
Green-Bag: Startup verkauft reines Saftkonzentrat und will den Markt damit verändern
Green-Bag wollte Saft nachhaltiger machen
„Vier Jahre nach Gründung unseres Startups haben wir – schweren Herzens – die Entscheidung getroffen, diesen Weg zu beenden und uns beruflich neuen Aufgaben zu widmen“, sagt Mitgründerin Martina Giczy. Green-Bag bot Fruchtsaftkonzentrat in Tetrapaks an. Kund:innen konnten selbst Wasser hinzufügen und so nach Geschmack ihre eigenen Mischungen erstellen. Abgefüllt wurden die Bio-Fruchtsaftkonzentrate in der Steiermark, die Früchte kamen aus verschiedenen Herkunftsländern.
Mit dem Mischverhältnis eins zu fünf aus einem Green-Bag-Konzentrat ließ sich ein Liter Saft machen, so wie er auch im Supermarkt steht – nur mit deutlich weniger Verpackungsmüll. Im Vergleich zu anderen handelsüblichen 1-Liter Saft-Kartons kamen die Konzentrate laut den Foundern auf 66 Prozent weniger Verpackungsgewicht und so auch beim Transport mit deutlich weniger Paletten aus. Das sollte entsprechend den Transportaufwand reduzieren.
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Wirklichen Durchbruch nicht erreicht
Den Gründer:innen zufolge erfreute man sich bei Green-Bag großer Kundenzufriedenheit. Darüber hinaus konnte man auch mehrere Auszeichnungen gewinnen, darunter den Genius Gründerpreis sowie den ÖGUT Umweltpreis. Doch leider hat es zum wirklichen Durchbruch laut Giczy und Gager nicht gereicht. Ihnen zufolge war es zu schwer, eine kleine Packung in den Regalen sichtbar zu machen. Zusätzlich dazu setzten die harten Zeiten von Covid, dem Ukraine-Krieg und der Inflation dem Startup zu.
„Um Gewohnheiten nachhaltig zu verändern, benötigt es einen sehr langen Atem und auch das nötige Marketingbudget. Wir müssen uns nach vier intensiven Jahren eingestehen, dass unsere Mittel nicht dazu gereicht haben, unser Ziel zu erreichen“, so die Founder. „Wir haben in den letzten Jahren viele Startups – auch mit guten Ideen – scheitern sehen. Wir wollen rechtzeitig die Entscheidung über den Fortbestand unseres Unternehmens treffen“, erklärt Giczy.
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Founder suchen nach Nachfolger
Nun suchen die beiden Gründer:innen nach einem Nachfolger, um Green-Bag vielleicht doch noch zum Durchbruch zu verhelfen. Ihnen zufolge war das niederösterreichische Startup zu 100 Prozent eigenfinanziert. In den letzten beiden Geschäftsjahren verzeichnete es außerdem jeweils ein positives Jahresergebnis. Ob Green-Bag nun vor dem endgültigen Aus bewahrt wird, muss sich noch zeigen.