Umfrage

Green Financing: Mehrheit in Österreich fordert Klimaschutzpflicht für Banken

Viele Österreicher:innen wünschen sich mehr Transparenz bei grünen Finanzprodukten © Pexels
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Vor dem Hintergrund einer globalen Klimakrise kommen auch Finanzinstitut nicht darum herum, ihre Geschäfte ökologischer, nachhaltiger und sozialer auszurichten. In vielen Fällen wird dies von den Bürger:innen auch verstärkt gefordert. Das spiegelt sich auch in der österreichischen Bevölkerung wider, wie eine aktuelle Studie zeigt. Laut einer repräsentativen market-Umfrage, die von der Umweltorganisation WWF durchgeführt wurde, fordern 58 Prozent der Österreicher:innen, dass Finanzinstitute ihre Geschäfte klima- und naturverträglich ausrichten.

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Mehr Verantwortung und Transparenz gefordert

Geht es um die Verantwortung von Finanzinstituten ist sich die Mehrheit der Befragten einig: 61 Prozent sind der Meinung, dass Banken und Versicherungen „auf jeden Fall“ oder „eher doch“ mehr Verantwortung für Klimaschutz und Nachhaltigkeit übernehmen müssen. Beinahe die Hälfte der Befragten meint, dass Finanzinstitute aus Geschäften mit Kohle, Öl und Gas aussteigen sollen. Auch bei der Kennzeichnung von Finanzprodukten wünschen sich die Befragten mehr Transparenz. Etwa 37 Prozent würde eine bessere Kennzeichnung helfen, sich für ein Finanzprodukt zu entscheiden. Zudem würde es rund einem Drittel helfen, durch das Finanzinstitut über ein Produkt aufgeklärt und beraten zu werden.

Für die Studie wurden im vergangenen September 1.000 Online-Interviews mit Österreicher:innen ab 16 Jahren befragt, so die Angaben des WWF. Anlass für Studie war der Umweltschutzorganisation zufolge, dass die Finanzwelt für Konsument:innen vor allem in puncto Nachhaltigkeit bisher zu undurchsichtig ist. Aus diesem Grund veröffentlichte die Umweltorganisation kürzlich den “WWF-Guide für Nachhaltige Finanzen“, mit dem sie Menschen dabei unterstützen will, nachhaltig zu investieren.

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Kriterien für grüne Geldanlagen noch unklar

Bisher ist der Bereich Green Financing noch nicht klar definiert. „Immer noch ist nicht eindeutig definiert, was „grün“ oder „nachhaltig“ im Bereich des Finanzsektors überhaupt bedeutet. Trotz der sehr großen Dynamik, fehlt hier noch Bewusstsein und Transparenz“, sagt Jakob Mayr, Experte für nachhaltige Finanzen beim WWF Österreich, auf Anfrage von Tech & Nature. Was nachhaltig überhaupt heißt, was das für eine Bank bedeute und unter welche Kriterien eine Geldanlage überhaupt als klima- und umweltfreundliche gilt – all diese Fragen würden die EU derzeit beschäftigen. Erst Anfang Juli hatte die Europäische ihre „New Sustainable Finance Strategy“ präsentiert, mit der der Übergang zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem gelingen soll, wir berichteten.

Zusammen mit der EU steht die Finanzbranche laut Mayr erst am Anfang davon, Nachhaltigkeit systematisch und konsequent in den Geschäften zu verankern. Es brauche rasche klare politische Vorgaben, klima- und umweltverträgliche Unternehmensstrategien, einen generationenübergreifenden Zeithorizont, ökologische und soziale Standards im Kerngeschäft sowie ein umfassendes grünes Produkt- und Dienstleistungsangebot. Nachhaltigkeit müsse im Finanzsektor „von der Nische ins Kerngeschäft.“ Banken und Versicherung hätten eine enorme Verantwortung, da jeder angelegte Euro sich auf die Umwelt auswirke, so Mayr in der Aussendung zur Studie.

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