ClimateTech

GreenTrade: Millioneninvestment für CO2-Zertifikate auf der Blockchain

Regenwald in Peru: Projekt von GreenTrade © Wilderness International - Fabian Muehlberger
Regenwald in Peru: Projekt von GreenTrade © Wilderness International - Fabian Muehlberger
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CO2 kann man heute handeln wie Aktien oder Krypto-Assets. Das ermöglicht Naturschutzprojekten, die CO2 sparen, Zertifikate an Unternehmen zu verkaufen, die damit ihre CO2-Bilanz aufbessern. In Berlin ist jetzt ein Startup namens GreenTrade an den Start gegangen, um diese CO2-Zertifikate auf die Blockchain zu bringen.

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GreenTrade unterstützt Aufforstungsprojekt in Peru

Das Startup rund um CEO Frederick Leuschner hat knapp eine Million Euro vom Web3-VC Cerulean sowie den VCs Draft VC, Allegory und Flori Venturesals als auch den Business Angels Sundeep Ahuja (Partner bei Climate Capital) und Tom o’ Keefe (auf ClimateTech spezialisiert) erhalten.

Im Vordergrund steht nun, mit dem ersten Partner – der deutsch-kanadischen NGO Wilderness International – CO2-Zertifikate aus einem Aufforstungsprojekt in Peru handeln zu lassen. Anders als bei anderen Plattformen geht es dabei um die Vorfinanzierung von Projekten. Unternehmen sollen jetzt investieren, um später das reduzierte Kohlendioxid vom eigenen CO2-Budget abziehen zu können.

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Blockchain macht Zertifikate einzigartig

„Projektentwickler:innen erhalten sofort eine Finanzierung und gleichzeitig erlangen Unternehmen Zugang zu qualitativ hochwertigen Projekten und sichern sich gegen
zukünftige Preissprünge ab“, verspricht Leuschner. Für das aktuelle Projekt El Gato in Peru etwa soll ein siebenstelliger Betrag gesammelt werden.

Die Blockchain kommt ins Spiel, um die CO2-Zertifikate einzigartig und digital handelbar zu machen. Kontrolliert werden sollen die Projekte am Boden durch Satelliten- und Drohnen-Daten, Sound-Mapping und Bodenanalysen. „Das bietet Käufer:innen volle Transparenz und die Möglichkeit der Rückverfolgbarkeit von CO2-Zertifikaten“, so Leuschner.

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Fokus auf Vorfinanzierung von Projekten

Aktuell setzt GreenTrade dabei technisch auf die Ethereum-Sidechain Polygon, die wegen des geringen Stromverbrauchs immer wieder im ClimateTech- und Naturschutzbereich Anwendung findet – so setzte etwa auch der WWF bei seinen Tier-NFTs auf Polygon. Mittelfristig wolle man aber auf andere Blockchains wechseln, so Leuschner – etwa auf Celo.

Neben GreenTrade gibt es mit Klima DAO oder Flowcarbon von WeWork-Gründer Adam Neumann (Trending Topics berichtete) weitere Startups und Projekte, die CO2-Zertifikate auf die Blockchain bringen. GreenTrade, das Leuschner gemeinsam mit von Katrin Klingenberg, Ulf Hackbarth und Carsten Hermann ins Leben gerufen hat, will sich eben durch den Fokus auf die Vorfinanzierung von Projekten unterscheiden – und mittelfristig neben den Forstprojekten vor allem auf Ozeane konzentrieren.

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Markt für CO2-Zertifikate wächst stark

Unumstritten ist der Einsatz von NFTs und Blockchain im Zertifikate-Bereich nicht. Denn Verra, die Organisation hinter dem „Verified Carbon Standard“ (VCS), hat die Tokenisierung von bestimmten CO2-Zertifikaten verboten – konkret gestrichene oder zurückgezogene Verified Carbin Credits (VCUs). Man wolle Betrug mit CO2-Zertifikaten verhindern, etwa wenn sie doppelt verkauft werden.

Weil Verra aber nach neuen Wegen sucht, wie man mit CO2-Zertifikaten auf der Blockchain künftig vernünftig umgehen kann, eröffnet sich für Startups wie GreenTrade eine Möglichkeit, in das Zukunftsgeschäft vorzustoßen. Denn der Markt für CO2-Zertifikate wächst stark. 700 der größten 2.000 Unternehmen der Welt nehmen bereits am Offsetting teil, so Leuschner.

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