Interview

Greiner Innoventures: Schlankere Strukturen, dafür mehr Budget für Startups

Roland Riepl und Michael Wurm von Greiner Innoventures. © Greiner AG
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Als kürzlich die Gerüchte durch die Startup-Branche wehten, dass beim Milliardenkonzern Greiner AG aus Kremsmünster ein Job-Kahlschlag die Innovations-Schmiede namens Greiner Innoventures bedrohte, machte sich so mancher die Sorge, dass da ein Corporate aus dem Startup-Geschäft aussteigen wolle – möglicherweise ein schlechtes Signal an die Branche in einer ohnehin schwierigen Lage am Markt.

Nun lichtet sich der Staub, und Greiner Innoventures hat mit Roland Riepl, seit 1999 im Konzern, einen neuen Geschäftsführer, der bisherige Chef Michel Wurm bleibt Co-Geschäftsführer, widmet sich aber künftig vermehrt dem Business Development für den Mutterkonzern. Eine Verschlankung des Teams von Greiner Innoventures bedeutet aber auch, dass man künftig mehr Geld in die Startups investieren könne. Bisher sind fünf Startups (Zeroplast, Temprify, Liquibot, Hempstatic und Matr) im Portfolio, es sollen weitere dazukommen – wenn auch diese noch stärker auf das Thema Kreislaufwirtschaft einzahlen sollen.

Roland Riepl, der neue Geschäftsführer von Greiner Innoventures und Michael Wurm, der Co-Geschäftsführer von Greiner Innoventures sowie Vice President Corporate Strategy & Business Development bei der Greiner AG, beantworten die Fragen von Trending Topics:

Warum wird das Führungsteam von Greiner Innoventures umgebaut? Welche Faktoren haben zum Umbau beigetragen?

Michael Wurm: Im Rahmen eines umfangreichen Gruppenstrategie-Prozesses wurde auch die Rolle von Greiner Innoventures überprüft, wodurch es zu einer strategischen Neuausrichtung des Innovationshubs gekommen ist. Das Ziel von Greiner Innoventures ist weiterhin, dass aus Beteiligungen und Company Buildings ein substanzieller Teil des Geschäfts von Greiner wird. Die Entscheidung, Greiner Innoventures stärker im aktuellen Gruppenstrategie-Prozess einzubinden, soll den Innovationshub letztlich in seiner Rolle bestärken.

Geht das mit mehr oder weniger Budget und Personal einher?

Wurm: Die stärkere thematische Fokussierung wird zu schlankeren Strukturen führen, was aber bedeutet, dass mehr Budget als bisher für Beteiligungen und Projekte zur Verfügung stehen wird.

Was bedeutet „noch stärker auf kreislauffähige Geschäftsmodelle und damit verbundene Fragestellungen unserer Spartenunternehmen und Kunden“, wie in der Presseaussendung verlautbart wurde, konkret? War der Fokus bisher zu breit?

Roland Riepl: Wir sehen als Kunststoffunternehmen immer deutlicher, dass die Transformation zu einer Circular Economy enorme Chancen für uns bietet und dass wir mit entsprechenden Aktivitäten und Investitionen auch unseren Beitrag zur funktionierenden Kreislaufwirtschaft leisten können. Daher wollen wir unsere Kräfte bei diesem Thema bündeln.

Warum man bisher mit den Ergebnissen von Greiner Innoventures zufrieden?

Wurm:  Was an Aufbauarbeit geleistet wurde, ist eine hervorragende Basis für die Zukunft. Das Team wird weiterhin an einer stetigen Weiterentwicklung arbeiten und die hervorragende Arbeit fortsetzen.

Wie viele Startup-Investments sind pro Jahr künftig geplant?

Riepl: Bei der Anzahl der Investments wollen wir uns nicht auf eine Zahl festlegen. Wir werden dort aktiv werden, wo beide Seiten profitieren. Die Startups, weil wir neben Kapital unter anderem ein starkes Netzwerk und viel Markt Know-how einbringen. Wir, als Unternehmen, weil wir von der Innovationsstärke und Agilität junger Unternehmen profitieren.

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