Grizzly.jobs startet AI-Agenten für die Jobsuche
Eine Arbeitswelt, in der Menschen an sich glauben und ihrer Begeisterung nachgehen: Das ist die Vision von Grizzly.jobs, einem im September 2024 gegründeten Wiener Startup. Um dieses Ziel zu erfüllen, hat die Jungfirma einen AI-gestützten Job-Agenten im Chat-Format namens „Bärnhard“ entwickelt. Die Anwendung sammelt die Präferenzen der Nutzer:innen über einen Chat und durchsucht täglich die Jobs von rund 1.500 Unternehmen. Bärnhard liefert gezielte Jobvorschläge mit kurzen Erläuterungen, warum diese Stellen perfekt passen könnten. Die Jungfirma hat dieses Jahr eine Förderung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) erhalten.
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AI soll gewöhnliche Suchfilter übertreffen
“Der Einsatz moderner KI-Technologien wie Large Language Modellen (LLMs) ermöglicht es, tiefergehende Zusammenhänge zwischen den Stellenbeschreibungen und den Nutzerpräferenzen zu erkennen. LLMs gehen über herkömmliche Suchfilter hinaus, die oft auf Schlagwörtern basieren und relevante Stellen übersehen“, so Grizzly.jobs-Mitgründer und CTO Oliver Liebmann.
Gestartet haben die Founder mit einfachen Telefongesprächen, in denen sie Jobsuchende nach ihren beruflichen Wünschen fragten. Dabei gingen sie sehr stark ins Detail. „Um herauszufinden, wie lange Jobsuchende mit einem KI-Agenten schreiben, haben wir eine Version getestet, die endlos Fragen stellte“, sagt Co-Founder Markus Hirzberger. „Nach 20 Minuten fanden das einige meiner Freunde weniger lustig – aber es half uns, das Nutzerverhalten besser zu verstehen.“
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Grizzly.jobs hat FFG-Förderung erhalten
Zunächst lag der Fokus auf IT und Data Science, doch es war von Anfang an klar, dass der Job-Agent alle Bereiche abdecken soll. Nach den ersten Interviews erstellten die Gründer manuell hunderte Job-Empfehlungen mit kurzen Kommentaren. Der nächste Schritt war ein einfacher Chat, der ebenfalls manuell unterstützte Empfehlungen lieferte. Das Feedback: „Wenn die Technologie dahinter funktioniert, wäre es die coolste Art, Jobs zu finden.“
Dank der Unterstützung durch die FFG entwickelt Grizzly.jobs seit März 2024 eine KI-basierte Webscraping-Technologie, mit der sich Jobs direkt von den Karriereseiten der Unternehmen erfassen lassen. Bisher wurden solche Webscraper manuell konfiguriert und waren daher nur für spezifische Anwendungsfälle geeignet. Im Gegensatz zu bestehenden Plattformen, die primär bezahlte Jobinserate anzeigen, erfasse Grizzly.jobs auch Stellenangebote, die nicht auf Jobplattformen zu sehen sind. Mitgründer Christoph Ostertag unterstreicht die Bedeutung der umfassenden Jobdatenerfassung als Wettbewerbsvorteil: „Wir wollen noch in diesem Jahr zur Plattform mit den meisten Jobausschreibungen in Österreich werden.“