Uran-Mine gestoppt

Grönland erteilt Ausbeutung der Insel für Öl und Uran Absage

© Annie Spratt / Unsplash
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Rein wirtschaftlich gesehen ist die Klimakrise für Grönland eine gute Sache. Die riesige Insel zwischen dem Nordatlantik und dem Nordpolarmeer ist zu einem großen Teil von einem Eisschild bedeckt, das durch die Erderhitzung schmilzt. Dabei werden wertvolle Rohstoffe freigelegt. Vermutet werden seltene Erden wie Uran, aber auch Öl- und Gasvorkommen. Die Bodenschätze der Insel sind so groß, dass der frühere US-Präsident Donald Trump vor zwei Jahren sogar die ganze Insel, welche ein autonomer Bestandteil des Königreiches Dänemarks ist, kaufen wollte, wie etwa der britische Guardian im Sommer 2019 berichtete.

Auch wenn Trump  schnell eine Absage erhielt, wäre die Ausbeutung der eigenen Ressourcen für die Insel eine Möglichkeit, ihre Staatskasse aufzubessern und unabhängiger zu werden. Denn bisher ist die Wirtschaft laut der grönländischen Regierung größtenteils von der Fischerei, dem Tourismus und jährlichen Zahlungen in Höhe von 470 Millionen Euro aus Dänemark abhängig. Doch die amtierende Regierung hat der Öffnung des Landes für die Ressourcenförderung nun eine Absage erteilt.

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Verbot beschlossen

Die regierende sozialistische Partei Inuit Ataqatigiit (IA) im Parlament stimmte der Nachrichtenagentur dpa zufolge für ein Gesetz, das jede Suche nach Uran oder dessen Gewinnung auf der Arktisinsel verbietet. Auch nach Öl darf auf der Arktisinsel nicht mehr gesucht werden, das hat die Regierung schon im Juni 2021 beschlossen. Auf der vergangenen Weltklimakonferenz COP26 hat sich Grönland zudem der BOGA-Allianz aus Staaten und Regionen angeschlossen, die keine Lizenzen für die Öl- und Gasförderung mehr erteilen wollen.

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Umstrittenes Minenprojekt entscheidet Wahl

Mit dem neuen Gesetz hat die sozialistische Regierungspartei eines ihrer Wahlversprechen eingelöst. Gleichzeitig wird damit die bis 2013 geltende Rechtslage wieder hergestellt. Seit 2013 gab es bisher wieder die rechtlichen Vorraussetzungen, um Minenprojekte für Uran oder andere radioaktive Mineralien zu genehmigen. Als ein australischer Bergbaukonzern eine Mine bei der Minerallagerstätte Kvanefjeld zur Uranförderung eröffnen wollte, wurde die Kritik aus der Bevölkerung lauter, so Medienberichte. Der Streit um die Umsetzung des Minenprojekts wurde zum zentralen Punkt der Wahl. Bei der Parlamentswahl, die im vergangenen April stattfand, gewann daher die IA, die sich gegen die Urangewinnung positioniert hatte. Mit dem neuen Gesetz verhindert das Parlament die Weiterführung der Kvanefjeld-Mine.

In den vergangen Monaten wurde die konkrete Formulierung des Gesetzes stark debattiert. Denn fast überall, wo in Grönland nach Mineralien gesucht wird, fällt Uran als Nebenprodukt an. Streitpunkt war daher, ab welchem Urangehalt Bergbau verboten sein soll. Die Regierung setzte am Ende eine Grenze von 100 Gramm pro Tonne durch, d.h. 100 ppm Urangehalt im Gestein. Die Opposition befürchtet, dass viele Gold- oder Kupferbergbauprojekte unmöglich werden könnten. Dennoch betonten sie, das Verbot nicht aufheben zu wollen, sollte es zu einem Regierungswechsel kommen.

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Hauptenergiequelle bleibt Öl

Trotzdem hat hat auch das Land mit seinen Klimalastern zu kämpfen. Bisher ist es nämlich weiterhin enorm abhängig von Ölimporten. Petroleum machte 2019 laut Statistik knapp 15 Prozent der Importe aus. Insgesamt bezog Grönland laut der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA) im Jahr 2018 etwa 83 Prozent der Energie aus Öl. Nur 16 Prozent der Energie stammten aus Erneuerbaren, darunter hauptsächlich Wasserkraft und Bioenergie. Abhängig von fossilen Brennstoffen ist die Insel damit weiterhin.

Mit dem neuen Gesetz hat die Regierung ein Zeichen gegen die Ressourcenausbeutung gesetzt. Doch wenn durch die Erderhitzung künftig immer mehr der wertvollen Rohstoffe freigelegt werden, werden auch die Debatten über die Bodenschätze wieder neu entflammt. Denn die Insel bewegt sich immer in einem Spannungsfeld zwischen finanzieller Unabhängigkeit und der Erhaltung der heimischen Natur.

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