Größter Fonds der Welt verlor 2022 bereits 171 Milliarden Euro
171 Milliarden Euro, das ist nicht ganz so viel wie die Staatseinnahmen Österreichs im Jahr 2021 (ca. 200 Mrd. Euro) waren. 171 Milliarden Euro ist aber auch der Verlust, den der größte Staatsfonds der Welt, der Oljefondet (also der norwegische Pensionsfonds) im ersten Halbjahr 2022 gemacht hat. Der Staatsfonds ist mit einem Volumen von satten 1,3 Billionen Dollar der größte der Welt. Im ersten Halbjahr 2022 liegt er 14,4% im Minus.
„Steigende Zinsen, hohe Inflation und der Krieg in Europa haben den Markt geprägt. Aktienanlagen sind mit bis zu 17 Prozent im Minus. Technologieaktien haben mit einer Rendite von -28 Prozent besonders schlecht abgeschnitten“, heißt es dazu in einem aktuellen Statement seitens Nicolai Tangen, dem CEO der Norges Bank Investment Management, die den Fonds managt.
Gradmesser der Weltwirtschaft
Auch Investments in Infrastruktur in Erneuerbare Energien sind um 9 Prozent gesunken. Der Fonds baut vor allem auf den Einnahmen aus den Öl- und Gas-Ressourcen des reichen skandinavischen Landes auf. Da etwa drei Viertel des Fonds in Aktien von rund 9.000 Unternehmen weltweit investiert wurden (u.a. Apple, Nestlé, Microsoft und Samsung), gilt der Fonds als guter Gradmesser für die Lage der Weltwirtschaft – schließlich gehören ihm etwa 1,3 Prozent aller börsennotierten Unternehmen der Welt.
Wie auch die führenden Ölkonzerne der Welt hat der Fonds auch von den stark gestiegenen Öl- und Gaspreisen profitiert. „In der ersten Jahreshälfte hat der Energiesektor 13 Prozent zugelegt. Wir haben einen starken Preisanstieg bei Öl, Gas und raffinierten Produkten erlebt“, heißt es aus Norwegen. Das ist aber nicht vergleichbar mit den vervielfachten Gewinnen, die Shell, BP und Co. zuletzt machten (Trending Topics berichtete).
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