Miete statt Besitz

Grover: Nach Millionen-Investment wird der Elektronik-Vermieter Deutschlands neustes Unicorn

Grover-CFO Thomas Antonioli mit Gründer und CEO Michael Cassau.
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Das Berliner Startup Grover bezeichnet sich selber  als „Europas Marktführer im Miet-Commerce für Unterhaltungselektronik“. Das 2015 gegründete Unternehmen vermietet Consumer-Tech wie Laptops oder Smartphones, aber auch Haushaltsgeräte wie Kühlschränke oder Waschmaschinen zu einem monatlichen Fixpreis. In seiner letzten Finanzierungsrunde konnte das Unternehmen 330 Millionen Dollar (303 Millionen Euro) an Fremd- und Eigenkapital einsammeln. Damit überschritt es die Bewertung von mehr als einer Milliarde Dollar und gilt somit als Einhorn.

Grover bietet Miet-Commerce-Plattform

Grovers Unternehmensstrategie setzt auf die steigende Nachfrage der Konsument:innen nach flexiblen, erschwinglichen und nachhaltigen Optionen zur Nutzung von Unterhaltungs- und Haushaltselektronik. Die Miet-Commerce-Plattform beschleunigt den Trend weg vom Besitz hin zum Zugang zu Technologie. Dabei will das Unternehmen dazu beitragen, eine Kreislaufwirtschaft für Technik-Produkte aufzubauen.

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Mit dem frischen Kapital wird nun die internationale Expansion von Grovers Miet-Service für Unterhaltungselektronik vorangetrieben. Das Berliner Unternehmen plant die Expansion in weitere Länder, sowie den massiven Ausbau der Abonnent:innenzahlen in bestehenden Märkten wie Deutschland, Österreich, Spanien, den Niederlanden sowie den USA, wie diese angeben. Die USA würden dabei einen wichtigen Wachstumsmarkt darstellen – im Jahr 2021 hat Grover deshalb in Miami eine Niederlassung eröffnet. Mit Abschluss der aktuellen Finanzierungsrunde will das Unternehmen im nächsten Schritt sein Team in den USA um 100 Mitarbeitende vergrößern.

„100 Milliarden Dollar schwerer Markt“

Michael Cassau, Gründer und CEO von Grover, sagt: „Mit Grover bauen wir den führenden Anbieter im Miet-Commerce von Unterhaltungselektronik auf. Die rasante Entwicklung hin zum Mietmarkt von Technikprodukten ist Teil eines großen Wandels, der unsere Gesellschaft prägt. Die Art und Weise, wie wir auf Technologie zugreifen, und sie nutzen, um flexibel und nachhaltiger zu sein, verändert sich.“ Cassau ortet außerdem immenses Wachstumspotential und die Gewinnmöglichkeiten des Miet-Commerce: „Wir sind stolz darauf, dass wir in diesem inzwischen 100 Milliarden Dollar schweren Markt eine führende Position einnehmen und wollen unsere Vorreiterrolle weiter ausbauen.“

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Die Produkte von Grover werden nach ihrer Nutzung an Grover zurückgeschickt, aufbereitet und wieder in den Umlauf gebracht. Ein durchschnittliches Elektronikprodukt hat so über mehrere Jahre hinweg mindestens vier verschiedene Nutzer:innen, wie das Unternehmen angibt. Den Rekord hält aktuell eine GoPro, die 27 Mal wieder in den Umlauf gebracht worden ist, so Grover. Das Unternehmen hätte aktuell ein Inventar von 500.000 Produkten, welche das komplette Sortiment an Technik-Produkten abdecken würden.

Auch Finanzprodukt nun im Angebot

Seit 2021 hat das Unternehmen mit der Grover Card ein Finanzprodukt im Bereich Embedded Finance entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Visa-Debit-Karte, die von Solarisbank bereitgestellt wird. Die Karte muss dabei von einem Referenzkonto aufgeladen werden, ein Überziehen der Karte ist nicht möglich. Während der Abo-Laufzeit eines Grover-Produkts ist die Karte umsonst, außerhalb fallen monatlich 2,90 Euro Gebühren an. Momentan kann man sich auf einer Warteliste für die Karte vormerken lassen.

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Insgesamt 330 Millionen Dollar Eigen- und Fremdkapital lukriert

Die letzte Series-C-Finanzierungsrunde von Grover wurde vom Climate-Tech-Fonds Energy Impact Partner angeführt und setzt sich aus 110 Millionen Dollar Eigenkapital sowie aus 220 Millionen Dollar Fremdkapital des Investors Fasanara Capital zusammen, so die aktuellen Angaben dazu. Darüber hinaus kommen in der abgeschlossenen Series-C-Finanzierungsrunde unter anderem auch Co-Investor Partners, Korelya Capital, Mirae Asset-LG Electronics New Growth Fund als Neu-Investoren für Grover an Bord. Auch bestehende Investoren, darunter Viola Fintech, Assurant und coperion, bauen ihre Beteiligungen an Grover im Zuge der Kapitalaufnahme aus. Darüber hinaus beteiligen sich Media-Fonds German Media Pool und SevenVentures an der Finanzierungsrunde.

 

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